Archive for Februar, 2011

Bild des Tages: 23. Februar 2011 – Sunset

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Leon und ich sind momentan beide recht beschäftigt. Leon ist dabei das Video des Schulcamps zu schneiden und ich bin immer noch an der App dran.

Trotzdem ist zwischendruch Zeit für ein Foto:

Für Fotointeressierte … das ist ein Panorama aus HDR Bildern. Ich habe also immer drei Fotos gemacht von einer Perspektive, die dann zu einem HDR zusammen gefügt wurden. Anschließend habe ich dann aus den HDRs (ich glaube 5) das Panorama gerechnet.

Ich bin mir sicher, Leon findet bald (morgen) Zeit für einen Artikel, damit ihr wieder auf dem neuesten Stand seit :).

Achja … habe mich etwas mit Franzi (ich glaube sie kam schon in einem Artikel vor, ist ebenfalls deutsch und schon ein paar Monate hier) unterhalten und sie war mit ein paar Freunden auf den Fiji (Google Earth meint: „Fidschi“) Inseln. Muss wohl ziemlich genial sein und an sich auch sehr günstig. Der Flug kostet wohl so 300-400 Euro. Na das war doch was hehe … wenn man schonmal hier ist :).

Gruß aus dem warmen Neuseeland
Sebastian

Beben in Christchurch

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Wie einige sicher schon mitbekommen haben, gab es in Christchurch wieder ein sehr starkes Beben bei dem auch einges passiert ist … wir haben da bisher noch recht wenig Infos.

Wir haben davon auf jeden Fall nichts mitbekommen und uns geht es wunderbar. Christchurch ist ja auch etwas mittig auf der Südinsel und wir sind ganz oben auf der Nordinsel.

Erfahren haben wir dadurch nur, weil irgendwer hier angerufen hat, der unter anderem gesagt hat, dass es eben ein Beben gegeben hatte und dann hat es die Runde gemacht. Genaues wissen wir aber wie gesagt nicht. Das hier eher als kleine Entwarnung falls sich da jemand sorgen macht, der es in den Nachrichten sieht oder liest. 🙂

Gruß Sebastian

Bild des Tages: 20. Februar 2011 – Kaiserschmarren

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Wenn man schonmal in Neuseeland ist, kann man ruhig auch mal was machen, was hier niemand kennt und für was es glaube ich auch keinen englischen Namen gibt … Und zwar Kaiserschmarren 🙂

Das Rezept kam natürlich per eMail von meiner Muada aufs iPhone geflattert 🙂 Und dann gings los …

Ich weiß nicht für wie viele Personen das Rezept war (8 Eier, 250g Mehl …) aber es kam mir sehr wenig vor als ich alles außer den Eischnee zusammengemischt hatte. Also entschied ich mich noch mal vier Eier zu nehmen, noch mal gut 100g Mehr, etwas Zucker etc. … Das sah schon besser aus, aber irgendwie immer noch so wenig ?

Dann habe ich mich an den Eischnee gemacht, das war natürlich extrem viel von 12 Eiern 😀 als ich den dann in den Teig gehoben habe, wurde es plötzlich seeehr viel 😀

Ich stand dann einige Zeit dran, bis ich den ganzen Teig zu Kaiserschmarren gemacht hatte und dann war es auch recht viel :). Aber auf einer Farm mit vielen Leuten hat man nie zu viel. Im Laufe des Abends kamen dann die Reste noch komplett weg und so haben jetzt zwei Engländer (Mourice und Lucie) und Miro (der Tscheche) auch mal etwas Kaiserschmarren probiert.

Damit bis zum nächsten Kochexperiment hehe …

Gruß Sebastian

Whangaruru, Tag 32: Der Einkauf

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Unsere Lebensmittel werden wieder knapp, daher fragt Sebastian Darren, ob er für uns etwas vom Einkaufen mitbringen kann, aber da dieser schon so viele Listen hat, möchte er nicht noch mehr einkaufen. Das heißt wohl oder übel, dass wir selber fahren müssen, den ganzen Weg bis Whangarei. Um 4:00pm machen wir uns auf den Weg und fahren über eine Stunde lang hin, kaufen alles ein und kommen um 7:00pm zurück zur Farm, wo wir uns lecker Toasties machen.

Auf dem Rückweg haben wir 4-Takt-Öl für den Motor gekauft und 600ml in den Motor eingefüllt. Bisher ist das Klappern noch da. Morgen gucken wir nochmals nach dem Ölstand und gießen bei Bedarf die letzten 400ml hinein. Wir hoffen nur, dass der Motor keinen größeren Schaden hat und das Klappern kein schlechtes Zeichen ist.

Wir unterhalten uns später mit dem Deutschen, der gestern mit seiner Freundin hier angekommen ist. Bald sind auf der Farm mehr Deutsche, als Kiwis!

Am Abend sieht man das gewöhnliche Bild von Sebastian und Leon vor den Notebooks.

Whangaruru, Tag 31: Ende des Schoolcamps

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Der Tag fängt für uns früh an, da wir ein paar Kinder beim Melken begleiten. Wir fahren im Anhänger mit den Kindern mit, rüber zu dem Bauern, bei dem Sebastian und ich schon einmal gemolken haben.

Zusätzlich werden die Bio-Tonnen der Farm an die Schweine auf dem Hof verfüttert.
Mike hat uns vor dem riesigen Schwein namens Patrick gewarnt, da lassen wir uns mal überraschen, was das für ein Kerlchen ist. Schon von weitem sieht man seinen Rücken aus dem Gehege in die Höhe ragen. Tatsächlich, ein Schwein, das doppelt so groß ist, wie alle anderen!

Wenn sich die kleinen Artgenossen in Patricks Weg drängen, um etwas vom Fressen abzubekommen, schubst er sie einfach beiseite und sie verdrücken sich mit lauten gequieke.

Danach wechseln die Gruppen und wir zwei schauen den Kindern beim Melken zu und filmen.
Einige sind richtige Profis, andere ekeln sich vor dem Geruch…

Vor dem Schweinestall steht ein altes Autowrack, was ein tolles Fotomotiv abgibt, da habe ich mich gleich mal drauf gestürzt und von allen Seiten abgelichtet.

Da für die Schulklasse heute der letzte Tag auf der Farm ist, gibt es abschließend Wettbewerbe im Reifen und Motorradfahren, wobei die Kinder zeigen können, was sie gelernt haben.

Der Besitzer der Schule stattet den Kindern einen Besuch ab und guckt mit Freunde bei den Aktivitäten zu. Er hat auch ein schönes Auto: Aston Martin DB9, muss wohl eine gute Schule sein!

Mit den Pferden wird ein Parcours abgelaufen und das auf Zeit, beim Motorradfahren werden ebenfalls die Rundenzeiten gestoppt und dadurch der Sieger ermittelt.

Am Ende der Motorradcompetition sind Robyn und Hillary gegen eine der Lehrerinnen auf den Mini-Bikes – „Pee-Wees“ – angetreten und sind gescheitert. Auch Reece, Matt und Luke haben sich ein Rennen geliefert. Auch hier hat Reece der „Außenseiter“ gegen die beiden mit Heimvorteil gewonnen.

Sebastian und ich sind noch etwas auf der Strecke geblieben und haben auch ein paar Runden mit den kleinen Bikes gedreht, nun wissen wir auch, dass man auf diesen auch schalten kann und sie eine automatische Kupplung haben. Eigentlich dachten wir, es gibt nur Neutral und einen Gang, daher sind die so langsam, aber wenn man bis in den dritten Gang schaltet, gehen die kleinen Dinger doch richtig gut ab!

Nun am späten Nachmittag packen die Kinder zusammen und verlassen die Farm. Dieses Wochenende haben wir wieder etwas Ruhe, bevor am Montag das Ganze von vorne losgeht.

Nachdem wir vor zwei Tagen mit unserem Van zum Meer und anschließend zum Fluss, wo die Kinder geschwommen sind, ist uns auf dem Rückweg ein Klackern am Motor aufgefallen. Wir müssen uns mal den Motor angucken, beziehungsweise ein Fachmann sollte mal nachgucken.

Vorher müssen wir jedoch ein Stück des Bettgestells absägen, da wir beim Einbau nicht bedacht haben, dass der Beifahrersitz umgeklappt werden muss, da darunter der Motor liegt. Wir fragen Doug nach seiner Akkukreissäge und machen uns ans Werk. Leider ist der Akku nicht mehr der fitteste, also sägen wir den Rest mit einer „Pendelhub Stichsäge“, wie man sie so schön nennt.
Zwar muss man immer noch die komplette Konstruktion nach hinten ziehen, wenn man an den Motor dran muss, aber es funktioniert!

Mark, der Mechaniker, der für die Motorräder zuständig ist, kennt sich mit jeglicher Art von Motor aus und somit fragen wir ihn, ob er mal einen Blick in unseren Van werfen kann, um das Klackern zu orten.

Er bestätigt unsere Vermutung, dass vermutlich zu wenig Öl im Motor ist. Also müssen wir demnächst in der Stadt welches kaufen.
Wir fragen noch nach destilliertem Wasser für die Autobatterie, aber auch Mark sagt, – wie schon Doug zuvor – dass wir das Wasser aus dem Hahn nehmen sollen. Es ist zwar nicht optimal, aber sollte funktionieren.

Da Doug ab morgen für 6 Monate verreist, gibt es heute Abend eine kleine Abschiedsfeier für ihn. Er wird erst nach Auckland, dann nach Australien und danach weiter nach Deutschland zu seiner Freundin reisen.

Wir spielen den Abend lang Tischtennis, Shithead und „Dice“, das Würfelspiel.

Whangaruru, Tag 30: Burger

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Am Mittag entscheiden wir uns, mehr vom Reiten zu filmen für das Video. Wir begleiten die Kinder auf die Pferdewiese, wo die anderen Leute von der Farm schon mit den Pferden warten.

Die Gruppe wird langsam mit den Pferden vertraut gemacht und nach den ersten vorsichtigen Ritten, geht es flott im Galopp über kleine Sprünge.
Dann gibt es noch ein kleines Rennen zwischen Jungen und Mädchen auf dem Pferd.
Wir haben viel Spaß mit den Pferden, auch wenn wir noch nicht geritten sind. Das wollen wir später in Ruhe nachholen.

Ellen führt am Ende noch ein paar spektakuläre Sprünge mit ihrem Pferd vor.

Nach dem Essen kommt die Herausforderung: „bush crashing“. Dazu fahren alle zusammen zum Rand des Waldes, der zu der Farm gehört und ab da geht es hinen in den Dschungel. Die Wälder um die Farm sind größtenteils unberührte Natur (native forest).

Es bietet sich eine unglaubliche Schönheit der Natur! Riesige Farnbäume und Sträucher, „Kauri Trees“ und mittendurch fließt ein kleiner Quellbach mit kristallklarem Wasser. Das Wasser bleibt aber auch nicht lange so klar, als die 50 Kinder, Eltern, Lehrer und Leute von der Farm durch das Unterholz rennen.

Klicken zum Vergrößern

Berg auf, Berg ab geht es durch den Wald und zwischendurch gibt Mike hilfreiche Tipps zum „Überleben“ und Orientieren im Wald zum Beispiel mit Hilfe der Sonne.
Ein tolles Erlebnis!

Zurück auf der Farm bleibt nur kurz Zeit zum Ausruhen, danach geht es weiter zur nächsten „Challenge“: Die Kinder sollen ein Feuer machen und auf metallenen Kochplatten Wasser zum Kochen bringen. Welche Gruppe das zuerst schafft, hat gewonnen.
Danach werden die Kochplatten, abgewischt und die Kinder können sich vorbereitete Burger darauf grillen. Wenn die Kochplatte zu heiß ist und das Öl darauf Feuer fängt, gibt es „flame-grilled beef“.

Sebastian und ich bekommen auch ein paar Burger ab und müssen uns so kein Abendessen machen.
Wer möchte kann sich noch ein Stockbrot machen und mit Sirup verfeinern.

Als alle entgültig satt sind, gibt es im Mondschein ein großes „bonfire“. Darum sitzen alle Kinder im Kreis und Robyn, Hillary, Matt und Luke füllen den Abend mit lustigen Choreografien, die die Kinder nachmachen. Ein Riesen Spaß!

Nach kurzem Aufräumen schnell zurück zur Farm und schlafen, da wir morgen früh raus müssen.

Whangaruru, Tag 29: Nur noch 7 Bier, Käse und Wurst…

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…das ist es, was unsere Kühlbox zu bieten hat. Nicht mehr viel!
Wenigstens ist die der Zwischenstand, nachdem wir uns heute Mittag Toasties gemacht haben. Etwas Toast bleibt uns noch, ansonsten haben wir noch Nudeln und Tomatensuppe. Der letzte Einkauf für 160NZ$ sollte eigentlich länger halten.

Auch heute begleiten wir die Kinder bei ihren Aktivitäten. Diesmal begleiten wir sie beim „raft-building“. Mit Robyn fahren wir die Kinder im Anhänger des Autos zu dem kleinen Teich. Dort lernen sie, Knoten zu binden und dann bauen Jungen gegen Mädchen ein Floß aus 4 Reifenschläuchen und 5 großen Ästen. Sebastian filmt die Gruppe weiter und ich schnappe mir kurz das Auto und fahre rüber zu der Pferdewiese, wo die andere Gruppe reitet.
Ich schnalle einigen Kindern die GoPro Kamera auf den Helm, um gutes Videomaterial von hoch oben auf den Pferden zu kriegen.

Als ich wieder zurück fahre zu der anderen Gruppe, sind die gerade fertig mit den Flößen und fahren nun weiter zur großen Wasserrutsche. Auch hier bekommen die Kinder die GoPro Kameras umgeschnallt und wir fotografieren und filmen von weiter weg.

Jetzt müssen wir zurück zur Farm, da es Essen gibt. Anschließend geht es noch zum Strand.
Wir setzen uns etwas an die Notebooks und entscheiden, später zum Strand nachzukommen, doch als wir dann da sind, kommen gerade alle aus dem Meer. Danach geht es jedoch noch zu einer kleinen Flussbiegung, wo man mit einem Seil vom Hang ins Wasser springen kann. Das gibt es paar tolle Bilder. Hier wollen Sebastian und ich später noch einmal herkommen und selber runterspringen!

Zurück auf der Farm machen wir uns ein bisschen Tomatensuppe, welche nicht so gut schmeckt. Das deutsche Pärchen hat Flammkuchen gemacht und wir können die übrig gebliebenen Flammkuchen essen. Jemand anders hat eine Art Müsli-Apfelkuchen gemacht, davon kriegen wir auch noch etwas und sind nun richtig satt.
Draußen findet ein kleiner Wheelie-Wettbewerb statt zwischen Doug und seinen Brüdern auf dem Mini Motorrad.
Nachdem wir gestern sehr spät ins Bett sind, gehen wir heute etwas früher und begleiten die Kinder bei ihrem vorletzten Tag.

Whangaruru, Tag 24: Wir und die Leute auf der Farm

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Mittlerweile blicken wir immer besser durch, welche Leute welche Beziehung zueinander haben.
Mike ist der Besitzer, Ellen ist seine Frau, Darren ist der Manager, Mike und Ellen haben 4 Kinder, 3 davon leben auf der Farm: Hicky, sein großer Bruder Ben und Audrey, die jüngere Tocher. 4 weitere Kinder sind adoptiert: Dougy, die Zwillinge und noch ein Mädchen.

Luke steht in keiner Beziehung, sondern arbeitet nur hier, ebenso wie Matt 1 und Matt 2, der Franzose (eigentlich ist er Tscheche) und die zwei Deutschen.
Eine der Deutschen ist mit einem der Zwillinge zusammen und ihre Schwester ist wohl mit Darren zusammen gekommen, soweit wir das gesehen haben.

Wir sitzen am Morgen, wie üblich an unserem Tisch vor dem Van, mit den Notebooks auf dem Schoß, als Doug vorbei kommt, fragen wir ihn ein paar Sachen. Zum einen wollen wir unser selbstgebautes Bettgestell etwas kürzen, um den Beifahrersitz umklappen zu können, damit wir den geplanten Ölwechsel und Zündkerzen-Check vornehmen lassen können. Doug meint „Kein Problem“, er hat eine Akku-Kreissäge und kommt später mal vorbei, wenn er Zeit hat. Wunderbar, das erste Problem ist gelöst und jetzt brauchen wir nur noch destilliertes Wasser für die Autobatterie. Er meint, dass wir das Wasser aus dem Hahn nehmen können, da sind wir uns aber nicht so sicher…

Doug geht ein Stück weiter und wechselt eine kaputte Bodendiele auf der Terrasse aus. Als er fertig ist, kommentieren wir seine Arbeit mit „traumhaft“. Wie gesagt, wohnt Doug zeitweise in Berlin bei seiner deutschen Freundin und kann daher etwas deutsch reden. Er kennt zwar „wunderbar“, aber das Wort „traumhaft“ kennt er noch nicht. Wir erklären es ihm, üben ein bisschen die Aussprache und als Doug mit der Kreissäge, Hammer und Akkuschrauber in der Hand weitergeht, wiederholt er dauernd das neu erlernte Wort „traumhaft, traum…haft. traumhaft!“. Sehr lustig 🙂

Immer, wenn wir ihn sehen, sagen wir nun „traumhaft“. Sein neues Wort des Tages.

Jetzt kommt eine kleine Ergänzung, die ich am Dienstag hätte schreiben sollen:

Am Dienstag hat uns Mike angesprochen, ob wir nicht mit der Gruppe aus dem Schoolcamp mitgehen können, die zum „Viking Village“ gehen, weil er dies noch nie hautnah gesehen hat, da er keine Zeit hat, selber mitzugehen und wir haben die Chance, etwas zu filmen und vorzustellen.

Also heften wir uns an Lukes Fersen und folgen ihm und den Kindern, welche in zwei Teams geteilt wurden, auf eine große Wiese. Dort holt Luke eine Paintball Pistole aus seinem Rucksack, gibt ein paar Sicherheitseinweisungen und dann schießt jeweils ein Kind aus jedem Team auf ein Teddybär ziel. Jeder Treffer gibt ein Punkt. Dann geht es weiter zum nächsten Zeil (wieder ein Kuscheltier oder eine Puppe) und es schießen wieder zwei Kinder. Danach geht es weiter ins „unbekannte Gebiet“, wo laut Geschichte ein wilder Wikinger lebt. Noch sind die Kinder vergnügt und laufen an vorderster Front, doch als der Wikinger einen beängstigenden Urschrei von sich gibt, rennen einige zurück, hinter die Eltern und Lehrer. Ein Mädchen hat sich so sehr erschrocken, dass es geradewegs den ganzen Weg entlang rennt und wiedergeholt werden muss. Dann geht es in „Sicherheit“ durch das Dickicht und wieder hört man den Wikinger schreien… So lange, bis wir auf eine Lichtung kommen, keiner etwas böses ahnt und der Wikinger bekleidet mit Kettenhemd, Helm und Axt in der Hand auf die Kinder zu rennt. Matt, der sich als der Wikinger verkleidet hat, rennt den anderen Matt, der zur Begleitung mitkam um und schmeißt ihn ins Gras und die Kinder flüchten vor ihm, bis er den Helm abzieht und alle lachen.

Matt ist der perfekte Typ für so etwas, da er lange blonde Haare hat, mittelalterlich angehaucht ist und daher das Kettenhemd, die Axt und ein paar Schwerter hat.

Matt und Matt

Als Matt einem Kind das Kettenhemd in die Hand gibt, damit es fühlen kann, wie schwer es ist, zieht es das Kind fast bis auf den Boden runter, da es doch schwerer ist, als gedacht.

Anschließend bauen sich die Kinder aus Zeitungspapier und Klebeband ihre eigenen Schwerter und erlernen die Kunst des Schwerkampfes. Die andere Hälfte der Kinder lernt mit Luke das Bogenschießen. Nach einem Wechsel der Gruppen, geht es später zurück zur Farm, ich schneide ein kurzes Video zusammen und am Abend zeigen wir es Mike. Er ist sehr amüsiert über Matts Auftritt als Wikinger und sein furchterregendes Geschrei aus dem Wald.

Nach dieser Ergänzung komme ich auf den heutigen Tag zurück. Matt und Miro (ein Tscheche, der auch schon länger hier lebt) kämpfen den ganzen Tag mit den Pappschwertern und Miro versucht vergeblich, Matts gekonnte Attacken zu blocken.

Um Miroslav’s Namen herauszufinden, bin ich gerade in die andere Küche gelaufen und habe die eine Deutsche gefragt, deren Namen ich auch nicht kenne… Eigentlich dachte ich, „Miro“ sei Franzose, aufgrund des Akzents, aber sie sagte mir, dass er Tscheche ist.

Als wir in der Küche Mike treffen, fragen wir nach, ob er den Lehrern, die nächste Woche kommen, bescheid gesagt hat, dass wir die Einwilligung der Eltern brauchen, aber wir kriegen keine richtige Antwort. Also hat er es vermutlich immer noch nicht erledigt, dafür soll aber die Klasse, die nochmals eine Woche später kommt, Unterschriften eingeholt haben.

Da Mike heute auch noch einkaufen gehen wollte, haben wir eine lange Einkaufsliste geschrieben, damit er uns etwas mitbringt und wir nicht selber fahren müssen. Wir fragen immer wieder nach, aber er ist beschäftigt und meint, wir sollen später noch einmal kommen. Das geht so lange, bis ich Doug die Liste gebe, damit er sie zusammen mit seiner Liste an Mike weitergeben kann. Schonmal eine Sorge weniger.

Zurück in unserem hinteren Wohnzimmer, wo wir erstmal wieder bleiben können, da über’s Wochenende keine Schoolcamps da sind, sehen wir einen kleinen Vogel (etwa so groß, wie eine Meise), der auf der Lampe sitzt und immer wieder durch den Raum fliegt. Wir erfahren, dass dieser Vogel hier schon seit drei Monaten täglich her kommt, um Fliegen zu fressen, er hält Ausschau und verfolgt die Fliege im Flug so lange, bis er sie hat. Eine blitzschnelle Verfolgungsjagd, die genau so schnell vorbei ist, wie sie angefangen hat.

Ich gehe in die vordere Küche, um mir einen Kaffee zu machen an der Kaffeemaschine, aber keiner, der anwesenden kann mir sagen, wie sie funktioniert. Also versuche ich mal rum. Anfangs hört es sich gut an, doch dann wird irgendwie doch nichts draus, egal was ich drücke. Es läuft darauf hinaus, dass ich mir aus Pulver einen Instantkaffee mache.
Matt, der „Wikinger“ kommt vorbei und hat eine Flasche seines selbstgebrannten Schnapses dabei. Ich probiere eine „bottle cap“ voll und er sagt mir, dass der Schnaps 80%vol hat, das schmeckt man!

Anschließend erfahre ich von Doug, dass Mike heute doch nicht einkaufen geht, morgen aber bestimmt. Außerdem soll es heute Abend eine große Party für Audrey geben, da sie heute ihren 13. Geburtstag hat.

Ich setzte mich zurück in das Wohnzimmer, Sebastian programmiert fleißig und ich sortiere die Fotos in meiner Aperture-Mediathek. Damit sind wir erstmal eine Weile beschäftigt.

Dougy kommt und fragt, ob wir wieder Fußball spielen wollen. Da sagen wir nicht nein und Reese, der Engländer, Robyn, die Amerikanerin, Dougy und seine Brüder und wir stellen uns auf. Ein heißes Spiel entbrennt und wir spielen über eine Stunde lang bis es 14:8 steht. Sebastian und ich haben uns bei einem Schuss die Füße gegeneinander gehauen und mein Fuß hat den ganzen Abend lang ziemlich weh getan!
Nach dem Spiel sind für die nächsten 30 Minuten alle Duschen besetzt und wir stehen an, um uns gute Plätze zu sichern.

Später am Abend machen wir uns mal wieder eine Suppe und die zwei Schweden kommen dazu und machen sich ihr Essen. Am Tisch reden wir etwas über ihren und unseren Trip, als Ellen rein kommt und uns zu einem Stück Geburtstagskuchen einlädt.

Drüben in der anderen Küche, sitzen schon alle anderen bereit, die Kerzen auf dem Kuchen werden angezündet, das Licht ausgeschaltet und als Audrey rein kommt, singen alle für sie. Anschließend gibt es lecker Kuchen und Eis. Das Eis hier ist schneeweiß. Es soll wohl Vanille sein, aber Vanilleeis kennen wir nur gelblich mit kleinen Vanillekörnchen drin. Hicky sagt, dass dies normale Vanille wäre, das was wir meinen heißt hier „french vanilla“.

Hicky hatte vorher schon angekündigt, dass er versucht, von seiner Schule eine Kamera zu leihen, da er auch Fotografie als Unterrichtsfach hat und sich sehr dafür interessiert. Heute Abend hat er die Kamera endlich bekommen – es ist eine analoge Spiegelreflexkamera und wir geben ihm eine kleine Einführung und ein paar Tipps zur Kamera. Er hat noch keinen Film, kann aber in der Schule einen kaufen. Zum Glück kennen wir die ganzen Kameraausdrücke, wie „aperture“, „shutterspeed“, „sharpness“, nur „depth of field“ (Schärfentiefe oder Tiefenschärfe oder Tärfenschiefe?) wollte uns einfach nicht einfallen.

Wie es scheint, wird aus der großen Geburtstagsparty nichts mehr und nach und nach löst sich die Runde auf. Wir spielen noch etwas „Shithead“, das lustige Kartenspiel, das Jordan uns beigebracht hat. Diesmal aber mit „advances rules“.
Nach zwei Runden machen auch wir uns auf den Weg ins Bett. Das „Freiluft“-Klo ist die perfekte Therapie für mich Arachnophobiker, neben einem sitzen überal die großen Spinnen und hinter dem Spiegel guckt ein dickes schwarzes Bein hervor, eieiei!

Morgen soll es laut Wetter-App regnen und manche Leute haben noch ihre Wäsche draußen hängen, also geht Sebastian rüber zu den Zelten und ruft, dass es regnen wird. Aus den Zelten hört man Gelächter und alle machen sich über den „German weatherman“ lustig.
Robyn und ihre Freundin (die zwei Amis) holen dann doch ihre Wäsche rein. Reese und seine Freundin (die Engländer) entscheiden sich dagegen. Die werden schon sehen, was sie davon haben…

Bild des Tages: 11. Februar 2011 – Bigfoot

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Tut mir Leid, dass ich ein Foto von meinen wunderbaren Füßen ausgewählt habe, aber das wollte ich euch einfach nicht vorenthalten :).

An meinen Füßen kann man zwei … nein, wenn ich mir das Foto genauer ansehe, sogar drei Sachen „ablesen“.

1. Hier gibt es Mücken und sogenannte SandFlys. Die Mücken kommen angeblich abends und die SandFlys tagsüber. Auf dem Foto hab ich rund 40 Stiche / Bisse gezählt. Meine Beine sind ebenfalls betroffen sowie die Arme, aber nicht ganz so stark. Und JA, wir haben Anti-Mücken Spray, dass wir jeden Abend einige male nutzen … hilft anscheinend nicht sonderlich 😀

2. Ich trage oft FlipFlops 🙂 … deshalb die beiden helleren Streifen 😀

3. Ich bin 98% der Zeit Barfuß unterwegs.  Daher kommt wohl das bisschen Schmutz hehe …

Gruß Sebastian

Bild des Tages: 10. Februar 2011 – Trampolin

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Ja, da Trampolin ist schon klasse muss man sagen 🙂

Leider schlage ich da bei etwas höheren Sprüngen durch und komme dann recht unsanft mit dem Boden in Kontakt … Leon hat das Problem natürlich nicht. Ich muss wohl etwas abnehmen hoho … 😉

Grüßle Sebastian

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