Dies ist unser letzter Tag in Auckland, wir müssen im Hostel um 10:00 ausgeheckt haben, also heißt es wie immer Geld abheben und dann weiter zum Autohändler. Mittlerweile haben wir durch unsere 800NZ$ Raten das Auto fast abbezahlt, es fehlen nur noch 30NZ$, aber dazu kommen noch Versicherung und die Umschreibung des Besitzers, was letztendlich knapp 350NZ$ sind. Die Zulassung für die Straße haben wir noch nicht, können wir aber an jeder Post erledigen und man kann hier wohl problemlos einige Wochen ohne Zulassung fahren.

Nach einer halben Stunde ist der Papierkram erledigt und wir können unseren coolen Toyota Town Ace Van inklusive Bett und Kochstelle in Empfang nehmen, wie schön 🙂

Vom Händler fahren wir direkt rüber zum Hostel, da wir schließlich innerhalb der nächsten 20 Minuten ausgecheckt haben müssen. Zum Glück finden wir einen Parkplatz direkt vor dem Eingang und können unsere Rucksäcke und Klamotten runter tragen. Alles einfach auf’s eingebaute Bett geschmissen, kurz abgemeldet und raus aus dem Hostel, rein in die Freiheit!

Nun, da wir das Auto haben, steht die Einrichtung an, damit das Interieur unseren Ansprüchen gerecht werden kann. Im Baumarkt Nr.1 haben wir uns eine Wäscheleine, eine Plane (als Vordach) und noch etwas geholt. Da dieser Baumarkt jedoch keine 12V Kühlboxen hat, fragen wir nach und werden zum nächsten verwiesen. Die Kühlbox ist auch nicht das einzige, was noch fehlt! Die Gasflasche für die Kochstelle scheint leer zu sein, also brauchen wir auch davon eine neue.

Beim nächsten Baumarkt fragen wir nach der Kühlbox, aber auch dieser hat keine, wir finden einige andere kleine Sachen, die wir noch auf unserer Liste haben und fahren weiter zum nächsten.
Zwischendurch gucken wir bei Einrichtungsläden, Supermärkten und Campingfachgeschäften umher.

Bei Katmandu, einem Campingfachgeschäft finden wir ein Kochset mit einer Pfanne, Töpfen, Tupperschüsseln, Kochlöffeln und Kartoffelschäler. Dummerweise gäbe es das Set ab Mittwoch zum halben Preis, da wir aber davon ausgehen, am Abend etwas zu kochen, brauchen wir es jetzt und müssen den vollen Preis zahlen. Dazu holen wir uns ein Besteckset und Tabletten, um Keime in Trinkwasser abzutöten.
Wir arbeiten die Kleinteile immer weiter ab, aber was uns noch fehlt ist eine Kühlbox, ein Notstromaggregat, Autobatterien und eine Gasflasche für die Kochstelle.

Auf der Suche halten wir bei einem McDonald’s, holen uns ein kleines Frühstück und gucken beim Edel-Autohändler nebenan über den Zaun. Dort stehen wunderschöne Aston Martin, BMW und Maserati. Zögerlich gehen wir etwas näher und betreten auch den Showroom. Der Eigentümer, ein jüngerer Herr begrüßt uns und wir kommen ins Gespräch.

Wie jedem, den wir treffen, erzählen wir , wie wir nach Neuseeland gekommen sind. Er ist sehr interessiert und wir dürfen uns in die schicken Sportwagen setzen. Ein Lamborghini Gallardo, ein brand neuer Aston Martin Rapide und ein Bentley Continental. Man kann sich einfach mit jedem Menschen in Neuseeland super nett unterhalten, wir reden noch ein bisschen mit ihm rum und müssen leider auch weiter.

Mittlerweile ist es schon Nachmittag und wir suchen uns auf der Karte (iPhone Navigations-Karte) einen schönen Platz am Meer zum übernachten. Sebastian pickt sich einen raus und wir fahren über den Motorway mit maximal 100km/h Richtung Strand. Ich fahre und mir fällt auf, dass das Lenkrad ab 100km/h recht stark zu vibrieren anfängt. Wir gucken mal auf den Kilometerstand des Toyotas, was wir vorher auch noch nie gemacht haben, dummer Weise und sehen, dass er schon 330.000 km runter hat. Da ärgern wir uns über den Kaufpreis von 4950NZ$ und würden die „Schrottkiste“ am liebsten wieder zurück geben. Leicht ausgeschlagene Radlager o.ä. sind bei dem Kilometerstand vermutlich normal… weiter geht die Reise…

Als wir in den nächstgrößeren Ort kommen, denken wir, dass es doch besser ist, zu einem Campingplatz zu fahren, als auf einen Parkplatz, also das Ziel geändert und kurz darauf sind wir schon fast da. Wir sehen am Straßenrand einen Parkplatz, auf dem ein einzelner Camper Van steht und merken uns den Platz, da uns so was eigentlich auch reichen würde, anstelle eines Campingplatzes, aber trotzdem fahren wir 100 Meter weiter auf den Campingplatz und fragen nach dem Preis für eine Nacht: 18NZ$ pro Person. Nach etwas hin und her überlegen, ist es uns doch zu teuer und wir fahren zurück auf den Parkplatz, da wir letztendlich nur im Van schlafen und da ist es egal, wie es drum herum aussieht. Da wir uns nicht ganz sicher sind, ob der Parkplatz umsonst ist, da es Toiletten und ein kleines Häuschen daneben gibt, gehen wir rüber zum anderen Van und fragen nach.

Uns antwortet ein nettes Mädel in unserem Alter, ebenfalls aus Deutschland und wir kommen auch mit ihr ins Gespräch. Sie heißt Lena. Lena hat orange gefärbte Dreadlocks (da ihre Haare sonst im Meerwasser verfilzen würden), kommt aus Hessen und ist schon seit 2 Monaten in Neuseeland. Mit ihrem Onkel hat sie ihren Van perfekt eingerichtet, mit einer riesigen Matratze und Regalen; da werden wir richtig neidisch bei unserem Schrottauto. Sie hat sogar eine Kühlbox in ihrem Auto und einen kleinen Gaskocher, eben alles, was man braucht und das Meiste davon brauchen wir auch noch. Wirklich nett 🙂

Wir fahren hinter ihr her zu einem Strand in der Nähe, an dem man direkt vor dem Meer parken kann und keinen großen Parkplatz um sich hat. Dort reden wir noch ein bisschen über Land und Leute und verbringen dann die erste Nacht in unserem Toyota Van, während draußen ein kleiner Sturm tobt… zuvor müssen wir jedoch die Rucksäcke und alles vom Bett auf die Fahrersitze heben, damit wir Platz zum Schlafen haben… Gute Nacht!

Leon…

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