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Tutukaka, Tag 65: Unterschlupf gesucht!

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Der Titel müsste eigentlich lauten: „Waipoua Kauri Forest/Lake Kaiiwi/Dargaville/Tutukaka/Whangarei, Tag 65: Unterschlupf gesucht!„, doch das wäre etwas zu lang.

Die letzten Tage tut mein Rücken etwas weh, vermutlich von den Campingstühlen, in denen man so krumm sitzt. Das macht auch die Luftmatratze im Auto nicht viel besser. Ich freue mich schon sehr auf mein weiches Bett zuhause, wenn wir dann in 7 Monaten zurück kommen. 😉
Louise und Juliet fahren recht früh am Morgen weiter und da auch uns nichts mehr hier hält, beschließen wir noch ein guten Platz zu suchen für ein Foto von den Düneninseln und dann auch weiterzufahren.

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"Blondie" und "Ugly Betty"

Wir fahren zu einem Aussichtspunkt, wo viele andere Campervans stehen und sehen dort auch „Blondie“, den Van von Louise und Juliet. Sie machen sich hier ihr Frühstück, nachdem es an unserem Übernachtungsplatz zu windig war. Sie machen sich ein Frühstück aus Spiegeleiern auf einem Brötchen (jedoch ein weiches Neuseelandbrötchen, kein hartes deutsches). Da wir noch nichts gegessen haben, gehen wir gerne auf ihre Einladung zu einem Eibrötchen ein.

Dazu machen wir uns auch leckeren Tee und sitzen eine Weile zusammen.


Jemand der vorbei kam, hat ihnen wohl empfohlen, den größten Kauri Tree in Neuseeland zu bestaunen. Nicht weit entfern von hier ist „Waipoua Kauri Forest“, zu dem wir auch wollten. Wir folgen ihrem Van die Straße entlang und die Berge auf und ab. Da ihr Van mehr PS hat, als unserer, hinkt unser vollbeladener Toyota ziemlich hinterher, wenn wir mit 30km/h den Berg hochtukkern.

Die Straße führt direkt durch den „Waipoua Forest“ und link und rechts sieht man nur Büsche, Bäume und Sträucher.
Das Schild „Tane Mahuta, Lord Of The Forest“ zeigt, dass wir hier richtig sind und so parken wir, wie so üblich neben Touristen und Campervans.
Ein Holzsteg führt uns durch den Wald zu „Tane Mahuta“. Man darf in diesem Wald nicht auf dem Waldboden laufen, da die Wurzeln der Kauri Bäume sehr flach unter der Oberfläche wachsen und leicht beschädigt werden können, wodurch selbst die größten Bäume hier leicht sterben können.
An einer kleinen Plattform sehen wir den eindeutig größten Baum von allen!


Wir machen einige Bilder von uns auf dem Geländer vor dem Baum, bis einige Touristen uns den Ausschnitt vermasseln. Wir folgen dem Steg weiter, der jedoch nur zu einer zweiten Plattform führt, die etwas weiter entfernt ist, damit man den ganzen Baum auf einem Foto festhalten kann. Als wir den Weg wieder zurück laufen, stehen vor dem Baum ungefähr 40 Touristen, die sich drängeln. Zurück auf dem Parkplatz sehen wir den riesigen Reisebus, mit dem die „Touris“ hier rumreisen.

Wir fahren weiter zu einem See, den wir uns auf der Karte ausgeguckt haben. Da es auf dem Hinweg meist bergauf ging, fahren wir nun über eine steile, sich schlängelnde Straße, den Berg herunter. Die beiden Mädels fahren ziemlich schnell und wir versuchen, dran zu bleiben. Irgendwie scheint Louise auch bergauf zu bremsen und wir halten kurz an, um es ihr mitzuteilen, vielleicht kommt sie aus versehen an das Bremspedal oder so. Vermutlich ist es jedoch ein Wackelkontakt im Bremslicht oder das Bremspedal kommt nicht mehr ganz hoch. Außerdem riecht es auch etwas komisch, nach verschmorter Bremse oder Kupplung; wir behalten das ganze mal im Auge!

Am „Lake Kaiiwi“ angekommen, lockt uns das Wasser aus den Autos und wir gehen in unseren Anziehsachen bis zu den Hüften ins Wasser. Tiefer geht der See auch nicht, bis der Grund an einer Stelle sehr steil abfällt. Das Wasser ist so warm, dass wir es kaum erwarten können, schwimmen zu gehen, auch wenn es recht stark windet und doch etwas kühl ist. Louise nimmt ihre wasserdichte Kamera mit, doch wir kriegen keine guten Fotos unter Wasser hin.

Auf einem Steg machen Sebastian und Louise im Wind die Titanic-Pose:

Danach sitzen wir noch etwas am Strand und die Beiden erzählen, dass sie nun weiter wollen nach Tutukaka, wo sie eine Bootstour zu den „Poor Knight Islands“ machen wollen, um dort zu schnorcheln. Da wir bei unserer Segeltour mit Miro nicht bis zu den Inseln gekommen sind, wäre es doch schön, wenn wir ebenfalls diese Tour buchen könnten und dann zusammen dort hin fahren. Das Ganze ist eine ein-Tages-Tour mit Verpflegung, Schnorcheln, Kajaken etc.

Da uns der Weg durch Whangarei führt, können wir dort tanken und vielleicht einkaufen, da wir heute Abend ein gutes Abendessen für uns alle grillen möchten, das wir uns aus dem Weber-Grill-Beilegheftchen ausgesucht haben: Lamm mit Rosmarin.
In der nächsten großen Stadt „Dargaville“, kaufen wir bereits die Zutaten für das Essen, doch vergessen Holzspieße für das Fleisch und Toast. An der Kasse gibt es auch wieder Probleme, weil wir Bier kaufen möchten, jedoch nicht jeder seinen Pass dabei hat, um sich als über 18 auszuweisen. Sebastian bezahlt also alles andere, bringt das Bier angeblich zurück, doch kauft es dann alleine (mit seinem Pass) an der nächsten Kasse.

Nun geht es die nächsten 40km quer über die Nordinsel von der Westküste zur Ostküste nach Whangarei. Auf 3/4 der Strecke höre ich ein Zischen an unserem Auto, halte sofort an und sehe, dass der vordere rechte Reifen platt ist! Na toll! Irgendwo im Nirgendwo mit einem platten Reifen!
Ich fahre das Auto mit Schrittgeschwindigkeit (fast auf der Felge) in eine Haltebucht auf der Straße, wo wir sicher stehen können. Da wir durch meine deutsche ADAC Mitgliedschaft auch in Neuseeland AA-Roadassistance haben, rufe ich dort an und schildere die Situation, da wir ohne Ersatzreifen abgeschleppt werden müssen. Als der Herr am Telefon nochmals nachfragt, ob wir denn wirklich keinen Ersatzreifen haben, gucken wir nochmals nach und finden doch einen. Wir hatten wohl nicht richtig geguckt. Dann brauchen wir schonmal keinen Abschlepper.

Louise und Juliet fahren schonmal vor nach Tutukaka, wo sie bei dem Tourcenter nach der Bootstour fragen wollen, bevor dieses schließt.
Jetzt müssen wir also irgendwie den Reifen wechseln! Wo ist denn das Werkzeug und der Wagenheber? Beim Umbau des Autos haben wir zumindest den Wagenheber gesehen, jedoch keinen Reifenschlüssel. Den Suchen wir hinter der inneren Karosserieverkleidung, wo das Werkzeug eins festgeklemmt war. Tief unten zieht Sebastian eine alte Kerze heraus, mit der wir nicht viel anfangen können, doch dann finden wir auch das nötige Werkzeug für den Reifenwechsel. Glück gehabt!
Der kaputte Reifen sieht echt schlimm aus. Es gucken schon die Metallverstärkungen auf der Lauffläche raus. Wir denken, dass dies von den 60m auf dem platten Reifen kommt. Der Ersatzreifen ist, wie üblich nur für 80km/h ausgelegt; das ist doch eigentlich Schwachsinn, warum ist der Ersatzreifen kein vollwertiges Rad, das man einfach austauschen kann?

Als wir mit der Montage fertig sind und das Auto ablassen, sehen wir, dass im Ersatzreifen sehr wenig Luft drin ist. Ein alter „neuer Reifen“ !?
Die Werkstatt, bei der das Auto beim Kauf gecheckt wurde hat ja (k)einen super Job gemacht…
Mit 40km/h und eingeschaltetem Warnblinker fahren wir bis zum nächsten Ort. Die Werkstatt dort hat bereits geschlossen und wir fragen im Haus hinter der Werkstatt nach, ob sie uns helfen können. Hinter der Werkstatt sehen wir eine Pressluftflasche mit dem passenden Aufsatz, um Reifen aufzupumpen. Wir fragen ob wir diese benutzen können und füllen den Reifen ein wenig auf. Voll ist etwas anderes, doch es wird reichen, bis wir in Whangarei sind. Vielen Dank!

Und weiter geht es mit 70km/h – von allen überholt – nach Whangarei. Die erste Tankstelle enttäuscht uns mit einer defekten Pressluftanlage, doch die folgende Tankstelle ist unsere Rettung. Wir füllen gleich alle vier Reifen auf und bemerken, dass alle vier unterschiedlich sind und unterschiedliche kPa- (Druck-)Angaben haben. Da hat die Werkstatt nach dem Autokauf auch wieder ein bisschen rumgepfuscht.

Nun, da wir den Ersatzreifen das erste mal genauer ansehen können, erkennen wir, dass dieser auch schon sehr alt sein muss, da er kaum noch Profil hat und das Gummi sehr brüchig und rissig ist. Auch hier hätte keine „Warranty Of Fitness“ ausgestellt werden dürfen, da das Auto absolut nicht fit ist…
Endlich in Tutukaka angekommen, treffen wir Louise und Juliet auf dem abgesprochenen Platz und bauen unser Lager für die Nacht auf, indem wir unsere große 6 Meter Plane zwischen den beiden parallel geparkten Autos spannen wollen. Es regnet und der Wind ist so stark, dass die Plane so nicht halten wird und zu stark rumflattert.
Wenn die Plane vom Wind gefangen wird, muss man sich mit seinem ganzen Gewicht gegen lehnen, damit die Plane nicht wegfliegt. Wir stellen die Autos senkrecht zueinander und spannen die Plane über Eck.


Der Wind zieht die Plane wie einen Flügel durch den Luftstrom nach oben, sodass wir eine hohe Decke über uns haben, anstatt einer zusammenfallenden Plane.
Für das Abendessen ist Sebastian mit dem Entbeinen des Lamms beschäftigt und Juliet macht dazu ihre Spezialität: „Mashed Potatoes“ und ich verbessere zwischendurch stückweise die Lage der Plane.
Nach einer Stunde ist das Rosmarinlamm fertig und es schmeckt fabelhaft! Später setzen wir uns in Louise und Juliets Auto „Blondie“ und reden dort noch etwas. Hier drinnen sind wir wenigstens sicher vor dem Wind.

Für den morgigen Tag planen wir, dass wir früh aufstehen und zu dem Tauchveranstalter fahren, um bei der Tour dabei zu sein. Wir sind uns jedoch nicht sicher, ob das Boot morgen überhaupt ablegen wird bei dem schlechten Wetter. Es wird also ein Plan B entworfen, der da heißt: Rumsitzen, Spielkarten kaufen, „Shithead“ spielen und abends Curry machen.
Also mal abwarten, was der morgige Tag bringen wird.

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Whangarei, Tag 52: Back Home! (bei Jordan und Julie)

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Jordan hat geantwortet, dass es kein Problem ist, wenn wir vorbei kommen und sie sich schon auf uns freuen. Jedoch sind sie noch geschäftlich unterwegs. Am Abend wollen sie mit freunden essen gehen und würden sich freuen, wenn wir mitkommen.
Also müssen wir uns heute von der Farm verabschieden und Mike schnell all unser Video- und Fotomaterial von der Farm geben. Das dauert länger als gedacht und die Notebooks rechnen, wir rennen mit USB Sticks hin und her und Miro möchte auch noch einige Fotos vom Segeltrip haben. Wir wollen etwas um 2:00pm fahren, um früh genug in Whangarei zu sein, um mit den Downloads beginnen zu können.

Bis wir uns dann von den Leuten auf der Farm ausführlich verabschiedet haben, ist es fast 3:00pm und jetzt müssen wir aber los. Wir haben schließlich noch eine knappe Stunde Fahrt vor uns. Hoffentlich haben wir nichts vergessen 😉
Mike und Ellen waren wohl etwas traurig, dass wir schon gehen und Ellen bietet uns an, jeder Zeit gerne wieder zu kommen. Wir seien immer willkommen und falls wir Hilfe bräuchten, können wir uns jederzeit melden. Sehr nett! Wenn Sebastians Eltern und Bruder kommen, werden wir vermutlich noch einmal hier vorbei kommen. Ellen freut sich schon sehr drauf.
Als wir in Whangarei ankommen, treffen wir „Tans“ in der Wohnung. Wie Jordan gesagt hat, ist er mit Julie noch unterwegs. Außerdem hat sich herausgestellt, dass sie doch nicht essen gehen, da die Veranstalterin des Abends kurzfristig abgesagt hat und das Essen verschoben wird. Bei Jordan und Julie zuhause gibt es dafür eine kleine Party mit den Freunden, die mitkommen wollten.
Als Jordan und Julie kommen, erzählen wir ihnen, was wir so erlebt haben, dass wir ein Surfbrett gekauft haben und sie schlagen vor, morgen an den Strand zu gehen.

Wir starten unsere Downloads und lassen diese über den Abend laufen, als die ersten Gäste eintreffen.
Greg und eine Freundin kommen und einige andere Freunde vom Frisbee, daher kennen wir alle, bis auf die eine Freundin schon. Wir sitzen in der kleinen Runde zusammen, trinken ein paar Bierchen und unterhalten uns. Da wir alle noch kein Abendessen hatten, entscheiden wir uns, Pizza zu bestellen und nach ein paar Minuten fährt der Pizzabote vor und liefert 10 Pizzen ab. Diese werden ausgebreitet und jeder kann essen, was und wie viel er will. Gutes Konzept 🙂

Danach spielen wir – wie könnte es anders sein – ein paar von Jordans Kartenspielen. Wie bei unserem ersten Treffen „Apples To Apples“ und „Say Anything“. Ein gelungener Abend!
Greg, die Freundin und ein Freund vom Frisbee übernachten hier und wir bleiben noch etwas auf und kriegen mit, dass in Japan das schreckliche Erdbeben war! Was wir über die Nachrichten-Websites mitbekommen ist nicht schön. Besonders der Tsunami macht mir Sorgen, da eine Flutwelle im ganzen Pazifischen Ozean erwartet wird, so auch in Australien und Neuseeland. Ich informiere mich weiter über einige Websites und die Warnung vom Katastrophenschutz in Neuseeland gilt für die Nördlichen Küstengebiete. Auch wenn wir in Whangarei genau in dem Gebiet sind, brauchen wir uns nicht zu sorgen, da wir zum einen hoch auf einem Berg sind und zum anderen soll die Flutwelle nur etwa 60cm höhere Wellen verursachen. Dadurch und durch starke Strömungen sind nur die Häfen leicht gefährdet. Die ersten Flutwellen werden von 6:00am bis 8:00am erwartet und weitere 5 Stunden besteht erhöhte Warnstufe.
Mal gucken, ob das morgen etwas mit dem Surfen am Strand wird. Die Nachrichten sagen, man sollte vorerst vom Wasser weg und vor allem aus dem Wasser raus bleiben!
Um 4:00am gehe ich dann auch ins Bett.

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Whangarei, Tag 16: Die Verabschiedung

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Heute ist unser letzter Tag hier in Whangarei, die Straße ruft! Jordan ist bereits bei der Arbeit, daher wollen wir bis mittags bleiben, um uns zu verabschieden. Nach dem Frühstück fahren wir kurz in die Stadt, um Jordan und Julie ein Geschenk zu kaufen. Wir kaufen Blumen und ein 18er Pack Bier, da die beiden anscheinend gerne und viel Bier trinken. Als wir gerade aus dem „Pack ’n‘ Save“ Supermarkt heraus laufen, kommt uns Julie entgegen, die zu Fuß gegangen ist, um für das Mittagessen einzukaufen, da wir sie in unserem 2-Sitzer nicht mitnehmen konnten. Wir befürchten, dass sie das Geschenk bereits gesehen hat, sind uns aber nicht sicher, ob sie es als Geschenk erkannt hat. Wenn Jordan von der Arbeit kommt, nimmt er Julie vom Supermarkt wieder mit nach Hause, also fahren wir zwei schon mal vor.

Auf dem Tisch richten wir das „Geschenk“ etwas her, bevor die beiden zuhause eintreffen. Als sie es sehen, sind sie überrascht und erfreut, Jordan scherzt: „How did you guys know, that I want beer!?“
Jordan hat uns bereits gestern von einem Frisbee Turnier erzählt, das am Wochenende des 25.Feb. in Ocean Beach stattfindet. Dazu sind wir herzlich eingeladen und werden auch kommen und Bilder machen! Also sehen wir Jordan, Julie, Greg und all die anderen schon bald wieder 🙂

Julie macht uns mittags zum Abschied käseüberbackenen Toast und anschließend machen wir ein paar Gruppenbilder auf der Veranda, als Andenken.

Da wir gestern nicht dazu gekommen waren, uns Sandy Bay anzugucken, wird dieser Trip auf heute verschoben. Vorher gucken wir noch bei der ASB-Bankfiliale in Whangarei vorbei und lassen uns unsere „Visa“-Kreditkarte zu dieser Filiale aus Auckland nachschicken, wie wir es in der Bank in Auckland vereinbart haben. Da wir schließlich in drei Wochen wieder hier sind, können wir die Karte dann abholen.

Wie wir es uns vorgenommen hatten, fahren wir nach Sandy Bay. Auf dem Weg bietet sich eine schöne Aussicht über die Grashügel Landschaft.

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Wir gucken uns in Sandy Bay etwas um, aber dies ist einer der trostlosesten Strände, die wir bisher gesehen haben! Kein schöner Sandstrand, keine schönen Häuser drumherum, aber dafür ein Campingplatz über den Berg hinüber. Da es schon 5:00pm ist, suchen wir nach einem sicheren Ort um zu übernachten. Als wir uns im Büro anmelden wollen, müssen wir feststellen, dass es seit einer Stunde geschlossen ist – was soll das denn? Überall machen Rezeptionen und Büros von Campingplätzen schon so früh zu! Wollen die denn nicht auch an den Leuten Geld verdienen, die nach 4:00pm kommen? Eigentlich müssten wir uns demnach schon mittags einen Campingplatz suchen, um dort die Nacht zu bleiben, aber wir wissen ja nicht einmal, wo wir am Abend sein werden…

In einem Kiosk frage ich nach, ob es in der Nähe Parkplätze oder ähnliches gibt, wo wir im Van schlafen können. Die Besitzerin sagt, dass es nirgends im Umkreis andere Campingplätze oder Parkplätze gibt, wir sollten doch lieber zur nächsten Küste (Bland Bay) fahren: Etwa 15km Strecke.

Auf dem Weg gucken wir nach links und rechts und sehen auf einem Schild etwas mit „Backpacker … Farm … Camping“. Da fahren wir doch mal hin und gucken uns an, ob dies nach einem sicheren Ort für die Nacht aussieht. Wir kommen auf einen Parkplatz vor einer alten Farm und uns kommen ein paar junge Männer entgegen, die gerade arbeiten und Sachen schleppen. Sie sagen uns, wir sollen im „Büro“ nachfragen, welches gleichzeitig Wohnzimmer, Küche und alles mögliche ist. Wir fragen nach, was das hier ist, ob man hier übernachten kann und wie viel es kostet. Für 12NZ$ pro Nacht für uns beide zusammen, können wir hier schlafen. Einer der jungen Männer aus der Besitzerfamilie führt uns über die Farm, die einfach nur „The Farm“ heißt.

Die Farm ist riesig groß und man kann hier alles machen! Reiten, Motorrad fahren, das Farmleben genießen, arbeiten und vieles mehr. Kochstellen, Kühlschränke und alles steht zur freien Verfügung und man soll sich hier einfach nur, wie zuhause fühlen.
Wir sind beeindruckt von der Weite, der Aussicht und der Größe der Farm! In drei Hauptgebäuden (zwei in einem und eins etwas abseits) gibt es jeweils Küchen und Wohnzimmer. Hier bleiben wir vielleicht auch etwas länger. Auch wenn der Internetempfang hier miserabel ist.
Aber erstmal ruhen wir uns aus und schlafen in der Hitze.

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Whangarei, Tag 15: Frisbee!

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Wir wachen an einem wunderschönen Morgen auf, die Sonne scheint und die Nacht war gemütlich.
Zum Frühstück gibt es wie so oft Bananen und ich bekomme von Julie einen leckeren Mossom Kaffee 🙂

Heute haben wir vor, etwas zu den umliegenden Küsten und Stränden zu fahren und heute Abend um 5:30pm, gehen wir dann mit Jordan, Julie und allen anderen zum Frisbee.

Unser erster Stopp ist Whangarei Heads, was wohl toll sein sollte, doch uns bot sich nur ein mittlerweile fast langweiliger Blick auf das Meer. Wir sind bereits besseres gewöhnt und fahren weiter zur Nächsten Bucht, wo es hoffentlich schöner ist. Matapouri Bay (siehe oberes Bild) war unser erster Stopp. Danach sind wir nach Whale Bay weiter gefahren. Hier bietet sich vor der Abfahrt nach Unten zum Strand noch ein wunderschöner Blick vom Berg herunter! Viel näher können wir auch nicht an den Strand fahren und so geht es den beschilderten Fußweg – den Berg hinab – nach Whale Bay.

Wie schon öfters erwähnt, sind wir bereits im Gebiet der Maori, wo Kriminalität weit verbreitet ist und an jedem Parkplatz stehen Schilder „Lock it or lose it!“. Auch auf dem Besucherparkplatz für den Fußweg runter nach Whale Bay sehen wir auf dem Boden überall Glassplitter (von Autofenstern), worauf uns Jordan hingewiesen hat. Als ein einheimischer vorbeikommt (kein Maori), fragen wir ihn, ob es sicher sei und er sagt nur, dass wir die Wertsachen lieber mitnehmen sollten. Das Wichtigste in unseren Taschen, laufen wir also den Pfad entlang.

An solchen Berghängen ist die Vegetation so dicht, dass man sich wie mitten im Regenwald fühlt. Die Grillen singen ihr Lied und die Vögel stimmen mit ein.
Je weiter wir nach unten kommen, desto mehr sehen wir vom blau-türkisen Wasser. Wirklich paradiesisch diese Aussicht! Langsam zeigt sich der weiße Sandstrand – wir sind überwältigt.

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Da es aber nicht mehr lang ist, bis wir zum Frisbee losfahren müssen und wir noch den Weg zurück nach Whangarei einplanen müssen, war es das auch schon wieder, auch wenn wir 3 1/2 Stunden unterwegs waren.

Als wir bei Jordan und Julie sind, stehen schon zwei Autos in der Einfahrt: Lucky (ein Freund von Jordan) und Greg sind schon da und laden Utensilien zum Spielen ein. Was wir erfahren: Jordan ist der Team Gründer und hat den Verein in Neuseeland ins Leben gerufen, als er aus Kanada herkam. Mit zehn Leuten hat es angefangen und nun sind es knapp 30.

Bei der Ankunft werden wir freundlich empfangen und Jordan regelt mit den Leuten auf dem Platz ein paar organisatorische Dinge des Vereins. Wir stellen uns mit ihm etwas abseits auf und üben die Vor- und Rückhand zu werden. Da wir schon ein paar mal Frisbee gespielt haben (wie so ziemlich jeder Mensch), waren wir mit der Rückhand schon gut vertraut. Der Rückhandwurf ist der Standard, den man überall sieht, die Vorhand ist jedoch etwas komplizierter. Man hält seine Wurfhand (bei uns die Rechte) wie eine Pistole: Daumen nach oben und Zeige- und Mittelfinger nach vorne, legt diese in die Biegung der Frisbee und beschleunigt dann mit einem Wurf aus dem Unterarm und Handgelenk. Dabei ist es sehr kompliziert, auf alles gleichzeitig zu achten. Ein Merksatz ist der G-SWAB für Grip (der richtige Griff an der Disk), S weiß ich nicht mehr, Wrist (Handgelenk einknicken), Angle (Winkel des Handgelenks), Balance (Gleichgewicht im Stand). Der Winkel ist schwer richtig zu treffen, damit die Frisbee nicht seitlich wegdriftet im Flug und ihr Ziel um viele Meter verpasst.

Jetzt wird es ernst! Jordan stellt Teams auf, aber wir halten uns zurück, da wir immer noch nicht all zu gut sind und noch nicht einmal die Regeln kennen. Als wir die beiden letzten sind, teilt Jordan auch uns ein, wir lehnen aber dankend ab. Alle auf dem Platz rufen jedoch: Wer da ist, muss auch spielen! Also wurden auch wir den Teams zugeteilt und haben gespielt.
Regeln gibt es nicht all zu viele: Die Endzonen des Spielfelds sind das Ziel, wenn man in der Zone des Gegners die Frisbee fängt, gibt es einen Punkt. Hat man eine Frisbee gefangen, muss man stehen bleiben und darf mit einem Fuß Ausfallschritte zur Seite machen. Jeder Spieler sucht sich zu Beginn jeder Runde aus dem Gegenteam einen raus, der „marked“ also markiert wird. Bei der Defensive, deckt man also diesen Spieler (jeder seinen eigenen), damit dieser nicht werfen kann, beziehungsweise, wenn der gedeckte Spieler die Frisbee nicht hat, versucht man zu verhindern, dass er sie fangen kann. In der Offensive wird man selber von diesem Gegenspieler geblockt. Wenn man die Frisbee hat, gedeckt wird und mit dem Ausfallschritt versucht an dem Deckenden vorbei zu werfen, zählt dieser laut bis 10 (10 Sekunden etwa) und in dieser Zeit muss man die Frisbee geworfen haben, sonst gilt dies als ein Faul.

Eine Spieltaktik ist das „Forcing“ (Drängen). Hierbei wird beim Decken der Gegenspieler bewusst in eine Richtung gedeckt, dass der Spieler in diese Richtung werfen muss. Die anderen Mitspieler decken die Fänger in die Gegenrichtung, dass diese die Frisbee nicht fangen können und laut Theorie stehen die einen Spieler dann in Wurfrichtung des Gegners und können die Frisbee übernehmen.

Für uns ist es schwer, die Taktiken und Regeln im Spiel zu erkennen und rechtzeitig anzuwenden, bevor sich die Stellung wieder auflöst. Die Spieler sind trainierte Rennen und mir geht schnell die Puste aus, wenn ich über den ganzen Platz meinen markierten Gegenspieler verfolge, um ihn zu decken. Da fängt man richtig an zu schwitzen!

Da wir mitten ins Spiel verwickelt sind und beim Auswechseln unsere Kräfte sammeln müssen, finden wir leider keine Zeit zum Filmen oder Fotografieren. Erst als die zwei Spiele vorbei sind, holen wir die Kamera und fangen ein paar Bilder in Ruhe ein. *Sorry, Robert…*

In einer netten Runde auf dem Gras, beim Sonnenuntergang kann man sich ein Bier aus der Chilly Bin kaufen und etwas quatschen. Wie gesagt ist Jordan der Teamgründer und Mannschaftskapitän etc. und bleibt somit mit uns, Julie und Greg bis zum Abend dort und anschließend fahren wir zu einem Fish&Chips Laden und kaufen uns etwas zu essen für den Abend.

Danach spielen wir noch ein Karten- und ein Brettspiel und gehen dann zu Bett.

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Leon…

Whangarei, Tag 14: Schöne Aussichten (sowohl als auch)

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Der Morgen an sich ist nicht so schön, es fängt an zu regnen, daher kann man die Fenster im Van nicht öffnen, da es sofort reinregnet, also müssen wir die letzten Stunden des Aufwachens in stickiger Luft verbringen. Das ist immer blöd… Jedoch parken wir ja wunderbar neben dem Haus von Jordan und Julie und können daher durch die Hintertür rein, wo wir Julie treffen. Jordan ist bereits bei der Arbeit.

Julie bietet uns einen frischen Kaffee aus Jordans selbstgerösteten Bohnen an, aber da Sebastian nicht so der Kaffeetrinker ist, nehme nur ich einen. Wirklich toll diese Mischung, großes Lob!

Wir arbeiten noch etwas am Blog und mittags kommt Jordan vorbei zum Essen. Es gibt Pizza! Natürlich wieder selbst gemacht, aber mit einem (für uns) zu dünnen Boden, da wird man kaum satt von. Julie merkt, dass wir noch mehr vertragen könnten und macht uns eine Pizza nach der anderen. Wir sagen immer, das wäre schon genug, aber sie macht uns gerne noch ein paar mehr.

Da wir die beiden nicht unbedingt noch länger mit unserer Anwesenheit „belasten“ wollen, bieten wir dezent angedeutet an, dass wir auch weiter fahren könnten, doch sie freuen sich, uns hier zu haben und Jordan weiß, (da er früher auch viel gereist ist) wie wichtig ein Zuhause ist, wenn man sonst im Umkreis keins hat, wo man Schutz, fließend Wasser, eine Dusche und nette Leute findet. Er sagt immer zu uns „take advantage“, wir sollen es ausnutzen und uns wie daheim fühlen! Dem stimmen wir gerne zu und bleiben noch einen weiteren Tag. Das ist die schöne Aussicht – Teil 1.

Jordan empfiehlt uns, einen Day Trip nach „Whangarei Heads“ und „Ocean Beach“ zu machen. Ocean Beach liegt hinter Whangarei Heads und beides sind Küstenteile mit Strand. Da ab hier der „gefährliche Norden“ anfängt, wo man mit seinen Wertsachen aufpassen soll, lassen wir alles wichtige bei ihnen zuhause und nehmen nur die Kameras mit.
29Km fahren wir bis Whangarei Heads, doch anders als erwartet gibt es nicht viel zu sehen, der Küstenabschnitt ist nicht all zu schön und der Strand ebenfalls nicht. Was jedoch sehr beeindruckend ist, ist die Aussicht landeinwärts.  Riesige Hügellandschaft mit grünen Wiesen bedeckt und daraus hervor ragen einige riesige Felsberge. Sieht schon ein bisschen nach Herr der Ringe aus! Das ist die schöne Aussicht – Teil 2.

Als wir uns sattgesehen haben, fahren wir weiter nach Ocean Beach, wo es wohl einen wunderschönen Sandstrand gibt, was auch der Name suggeriert. Wir parken auf einem kleinen, leeren Besucherparkplatz und laufen – mit den Kameras in der Hand – Richtung Strand. Die Sonne scheint, keine Wolke am Himmel und der heiße weiße Dünensand, hier gefällt es uns! Wir laufen den Strand entlang, machen Fotos vom Wasser, vom Sand und von den Dünen. Wir sehen am Ende des Strands einen Berg, an dessen Fuß eine Düne an der Bergwand nach oben läuft! Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, dort hoch zu klettern und Fotos zu machen. Die Aussicht ist nochmals erhabener, als unten am Strand! Als es schön spät wird, fahren wir zurück nach Whangarei. Dort treffen wir Jordan und Julie in der Küche an – sie machen Curry! Eigentlich wollten sie diesen Abend zu Freunden, aber bleiben nun doch zuhause und stattdessen kommt Greg, ein Freund der beiden, der aus Großbritannien kommt und auch schon längere Zeit in Neuseeland wohnt, vorbei.

Jordan, der leidenschaftliche Koch, gibt jedem Gericht durch eigene Gewürzmischungen seine individuelle Note. Das Curry war wirklich lecker, genau richtig!

Am Abend sitzen wir um den Esstisch und unterhalten uns noch ein bisschen und spielen Spiele. „Apples to Apples“ und „Say Anything“, ein Spielprinzip, das ich vorher nicht kannte, welches aber sehr amüsant werden kann!
Apples to Apples funktioniert so: In einer Runde ist ein Spieler die Jury und deckt eine Karte auf, die ein Adjektiv beschreibt, zu dem die anderen ihre Karten passend legen müssen. Entweder logisch oder ironisch und die Jury wählt die beste Karte aus ihrer Sicht aus und wer die Karte gelegt hat, bekommt einen Punkt.
Say Anything funktioniert ähnlich, mit dem Unterschied, dass der „Richter“ in der Runde eine Frage von 5 Fragen auf der gezogenen Karte auswählt, diese vorliest und jeder muss auf sein Schreibbrett die Antwort schreiben. Über ein Bewertungsverfahren werden danach die Punkte verteilt… Ist schon erstaunlich, dass wir mit unserem Englisch da mithalten können. Bei zwei-drei Wörtern müssen wir vielleicht nachfragen, aber sonst verstehen wir alles. Es reicht sogar für Brett- und Kartenspiele 🙂

Da Jordan auch morgen wieder arbeiten muss, gehen er und Juliet schon etwas früher uns Bett und er bestätigt noch einmal unsere Verabredung zum Frisbee spielen morgen Nachmittag.
Wir arbeiten noch ein wenig am Blog und gehen dann auch in unseren Van zum Schlafen. Gute Nacht!

Leon…

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In Whangarei, Tag 13: Bei Jordan und Julie (der Abend)

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Weiter geht es mit Teil zwei von Tag 13, als wir nun nach Whangarei weiterfahren.

Wie geplant, suchen wir hier nun ein Schwimmbad in der Umgebung – und wer hätte es gedacht, 400 Meter entfernt von unserem Standort gibt es ein großes. Dort verbringen wir ein paar Stunden und können uns anschließend noch einmal richtig schön duschen.

Jetzt suchen wir uns noch einen Platz zum Rumsitzen, Essenmachen und vielleicht auch zum Schlafen, doch das stellt sich als weit schwieriger heraus, als zunächst gedacht. Im Navi gibt es keine passenden Orte in der Umgebung und ausgeschildert sind nur Strände, die 20-30km weit weg sind. Wir entschließen uns, Jordan anzurufen, den wir am Abend von Tag 12 kennengelernt haben. Ich frage nach, wo wir in der Nähe campen können und Jordan sagt uns, dass er in 1 1/2 Stunden zuhause sein wird, da die beiden nach unserem Treffen noch weiter gefahren sind nach „Waipoua Kauri Forest“, ein Naturschutzgebiet im Westen. Von dort sind sie gerade auf dem Rückweg nach Hause und können uns dort in Empfang nehmen. Wir stimmen gerne zu und treffen uns später an ihrem Haus.

Wir betonen immer wieder, dass wir ihnen bloß nicht zur Last fallen, oder viel Arbeit bereiten wollen, doch sie nehmen uns gerne bei sich auf. Zusammen machen wir uns Burger mit unserem tollen Weber Grill und sitzen bei ein paar Bier auf der Veranda.

Bei einer Führung durch sein Haus zeigt uns Jordan auch seinen Keller, in dem er ein ungewöhnliches Hobby als Nebenverdienst betreibt: Er röstet seinen eigenen Kaffee und verkauft diesen an Cafés in der Umgebung. Der riesigen Kaffeeröster dafür wurde über Auckland aus der Türkei importiert und die Bohnen bekommt er aus Äthiopien und anderen exotischen Ländern. Er röstet die, nach seinem speziellen Geheimrezept erstellte Bohnenmischung und füllt sie ab. Sein eigenes Lable heißt „Mossom Coffee“ und schmeckt wirklich gut!

Jordan stellt sich als ein Brettspielfan heraus und hat ein großes Regal komplett mit Brettspielen gefüllt. Er sucht sich ein schönes raus, das auch leicht zu erklären ist und die nächsten Stunden spielen wir „Puerto Rico“. Ein echt tolles spiel, kann ich nur empfehlen!

Später am Abend kommt eine Mitbewohnerin der zwei von einer Hochzeit am Wochenende zurück. Da es schon spät ist, gehen Jordan und Julie ins Bett; Jordan ist Architekt und muss morgen arbeiten.

Wir reden noch mit ihr (ich habe leider ihren Namen vergessen); sie stammt aus dem Süden der Nordinsel, einem ländlichen Gebiet und interessiert sich sehr für die Geschichte Neuseelands und der Ureinwohner (Maoris). Sie erzählt uns noch einige Stunden von der Entstehungsgeschichte Neuseelands, den Gebräuchen und Eigenarten und natürlich gibt sie uns viele Tipps für sehenswürdige Orte. Wir vergleichen auch immer wieder Deutschland mit Neuseeland und sie interessiert sich sehr für unsere Lebensweise in Europa.

Hier ein Auszug von NewZealand.com, wo die Legenden kurz und knackig beschrieben sind, besser als ich es aus der Erinnerung wiedergeben könnte:

Geschichten und Legenden

Die Maori haben eine mündliche Kultur, die reich an Geschichten und Legenden ist. Die Schöpfungsgeschichte der Maori beschreibt, wie die Welt durch die gewaltsame Trennung von Ranginui, dem Himmelsvater, und Papatuanuku, der Erdmutter, durch ihre Kinder entstanden ist. Viele Schnitzereien und Kunstwerke der Maori stellen diesen Kampf bildlich dar.

Eine Insel wird herausgefischt

Die Erschaffung Neuseelands wird in der Legende von Maui beschrieben. Dieser Gott war ein dreister Schwindler, dem es unter anderem gelang, die Sonne dazu zu bringen, die Tage länger zu machen. Seine größte Berühmtheit erlangte er jedoch, als er die Nordinsel herausfischte, was als Te Ika a Maui (der Fischzug des Maui) beschrieben wird. Ein Blick auf eine Luftaufnahme der Nordinsel zeigt, wie sehr sie einem Fisch [eher einem Stachelrochen] ähnelt. Die Maori glauben, dass der hohe Norden der Schwanz des Fisches [oder Rochens] ist und Wellington Harbour das Maul. Die Maori beschreiben die Südinsel als das Waka (Kanu) und die Stewart-Insel (Rakiura) als den Punga (Anker) von Maui.

Eine Ergänzung zu der Geschichte mit der Sonne: Maui warf ein Netz über die Sonne und befahl ihr, langsamer zu wandern, da die Tage nur wenige Sekunden lang waren. Die Sonne weigerte sich jedoch und dann schlug Maui mit einer Keule auf die Sonne ein, bis sie einverstanden war. Seit dem eiert die Sonne beim Auf- und Untergehen. Wenn Wolken am Himmel sind und die Sonnenstrahlen hindurchscheinen, sieht man in den Strahlen das Netz des Maui.

Wie wir schon gemerkt haben, herrscht eine Art Rivalität zwischen (weißen) Kiwis und (dunkelhäutigen) Maori. Das rührt aus der Zeit, als englische Eroberer nach Neuseeland kamen und einen Vertrag mit den Maori aufsetzten, in dem das Eigentumsrecht für Teile der Insel festgelegt wurde. Jedoch wich die britische Version von der Version der Maori ab, wodurch diese bei der Unterzeichnung um einen Teil ihres Landes gebracht wurden. Dieser Betrug sitzt den Maori noch immer tief in den Knochen und sie sind sehr besorgt um ihr Land, was auch heute noch ständig an Fläche abnimmt. Vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum im Norden Besucher ungern gesehen sind und beklaut und verscheucht werden.

Es ist inzwischen schon fast 03:00 und wir gehen jetzt auch ins Bett und schlafen in unserem Van in der Einfahrt. Morgen planen wir ganz spontan den weiteren Verlauf…

Pō mārie!

Leon…

Richtung Whangarei, Tag 13: So schön hier!

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Heute morgen wachen wir zwischen mehreren Camping Vans auf, nachdem gestern Abend nur 2 da standen, ist heute der Parkplatz wieder voll.

Zum Frühstück gab es lecker Spiegeleier auf Toast und auf Brot. In Neuseeland richtiges Brot zu finden, wie wir es alle kennen, ist unmöglich. Entweder gibt es nur Toast in verschiedenen Sorten, oder das Brot, das angeboten wird, ist genau so ein labberiges Weißbrot, wie der Toast. Das gestern gekaufte Brot ist bisher das beste und festeste Körnerbrot, das wir gefunden haben, aber ein „good old German“ Graubrot wäre auch schön! Wir könnten hier doch eine Bäckerei aufmachen und damit reich werden!

Zurück zur Realität. Noch etwas ins Blog schreiben und mit den Neuankömmlingen reden. Mike und Judith aus Auckland, die mit ihrem riesigen Allrad-Campingbus rumfahren, geben uns noch ein paar Tipps, wo man vorbei fahren kann und wir kriegen eine Telefonnummer von Leuten, die Backpacker über die Nacht aufnehmen. Auch von Mike und Judith bekommen wir die Telefonnummer und sollen doch gerne anrufen, wenn wir nahe Auckland aus dem Norden wieder runterfahren.

Es ist echt unglaublich, wie nett die Neuseeländer sind! So sammeln wir uns ein paar Adressen zusammen und kommen damit dann bestimmt gut über die Runden 🙂

Gleich fahren wir los nach Whangarai, wo auch das Paar vom vorletzten Abend wohnt. Heute wollen wir aber noch am Strand schlafen und morgen rufen wir Jordan und Julie an. Er hat uns auch zum wöchentlichen Ultimate Frisbee spielen am Mittwoch eingeladen. Dort können wir etwas mitspielen und hoffentlich tolle Bilder machen!

Auf geht die knapp 1 1/2-stündige Fahrt nach Whangarei. Dort werden wir nach einem Schwimmbad suchen, um sauber zu werden und rumzuschwimmen.

Leon…

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