Heute müssen wir auf jeden Fall unsere Sachen mal waschen. Wir haben vorher schon die Waschmaschinen gesehen, sind aber bisher nicht dazu gekommen, zu fragen, ob und wie man diese benutzen kann. Als ich Doug hinter’m Haus treffe, frage ich ihn kurz, wie das mit den Waschmaschinen läuft und er sagt, dass man sie einfach benutzen kann, wenn gerade kein anderer dran ist. Man sollte nur sofort, wenn sie durchgelaufen ist, seine Sachen rausholen, da diese sonst gerne verschwinden, wenn andere Leute diese irgendwo hinlegen.

Also warten wir kurz, bis die eine Waschmaschine durchgelaufen ist und holen schnell unsere Schmutzwäsche. Drei Waschmaschinen stehen zur Verfügung, aber eine funktioniert wohl nicht so richtig und zwei reichen uns auch. Eine für Sebastian, eine für mich, dann Klamotten rein, Waschmittel drüber und jetzt kommt die Herausforderung, der Programmwahl. Da die Waschmaschinen nicht an warmes Wasser angeschlossen sind, bleibt nur die Kaltwäsche, bei mittlerer Verschmutzung und normaler Umdrehungszahl. Nun heißt es: warten…

Am letzten Mittwoch, als wir mit Jordan und Julie beim Frisbee waren, haben wir uns zwei der Frisbees gekauft, um auch spielen zu können und hier auf der Farm ist meine Frisbee auch ein paar Mal zum Einsatz gekommen. Als einer der Hunde auf der Farm die Frisbee zu fassen bekam, hat er sie ziemlich stark zerbissen, jetzt sind ein paar Löcher und Hubbel drin, aber sie fliegt noch. Nach ein paar weiteren Würfen, hatte ich die Frisbee leider etwas schräg geworfen, wodurch sie auf das Dacht der Farm geflogen war. Heute habe ich Doug gefragt, wie ich sie am besten vom Dach kriege und er hat mir eine Stelle gezeigt, wo man über Bretter und Balken auf das Blechdach steigen kann. Ich solle aber nur auf den Querbalken laufen, nicht auf dem bloßen Blech! Klingt logisch und da habe ich die Frisbee auch schon gerettet. Die Frisbees sind aus einem speziellen Material und leuchten im Dunklen. Eigentlich!

Nach ein bis zwei Tagen auf dem Dach in der prallen Sonne, ist die Frisbee nicht mehr gelblich, wie die Leuchtbeschichtung, sondern grau.

Vielleicht leuchtet sie auch so stark, dass es grau scheint! Aber wohl eher nicht…

Dann spielen wir noch ein bisschen Frisbee und können ein paar Tricks und Würfe umsetzen, die wir beim Spiel mit Jordan und den anderen gelernt haben. Jetzt, wo wir es einigermaßen können, macht es super viel Spaß!

Mittlerweile ist die Wäsche fast fertig und wir stehen vor der Waschmaschine, damit kein anderer unsere Sachen wegräumt. Der letzte Schleudergang hat die T-Shirts und Hosen schon fast trockengewirbelt. Aber da wir den Trockner nicht benutzen sollen, spannen wir unsere 10 Meter Wäscheleine neben die Angelschnur, die wir bereits zum lüften unserer Anziehsachen und zum Trocknen der Handtücher benutzt haben. Auf die insgesamt 20 Meter Länge passen unsere Sachen so eben drauf und können in den paar Sonnenstrahlen, die zwischen den Wolken durchgucken gut trocknen.

Unseren Van haben wir für das schlechte Wetter des letzten Tages ausgestattet, indem wir unsere große Plane über die offene Kofferraumtür gehängt haben, die nun an den Seiten etwas herunter hängt und seitlich Wind, Regen und auch Sonne abhält, dadurch kann man bei knallender Sonne auch im Schatten unter dem Kofferraum sitzen.

Einer der Eltern der Schulklasse, hat uns die Marke OZTENT vorgeschlagen, die wohl sehr gute Auto-Zelte macht, die ähnlich, wie unsere Plane hinten am Auto befestigt werden können und dahinter ein vollwertiges Zelt bieten für bis zu vier Personen. Das hört sich doch sehr gut an, aber auf der Website sehe ich, dass es die Zelte ab 899NZ$ aufwärts zu kaufen gibt! Hätte der Van nicht so viel gekostet, wäre es vielleicht eine Überlegung wert, aber da wir jetzt schon auf’s Geld gucken müssen (zumindest ich), wird das wohl nichts.

Während wir so da sitzen, sehen wir Mike immer wieder mit neuen Leuten, die er in der Farm umher führt. Viele neue Gesichter in den letzten Tagen. Alle sehr nett. Zwei Engländer, zwei Schweden und ein paar Familien.

Am Abend spielen wir noch ein wenig Frisbee, da wir – von Musik beflügelt – richtig gut drauf sind und uns bewegen müssen. Doug kommt dazu und hat einen Fußball dabei, da wir eigentlich nicht so die Fußballspieler sind, spielen wir noch etwas Frisbee, aber kicken dann doch etwas mit dem Ball hin und her. Es kommen immer mehr Leute dazu, dann werden noch ein paar dazu gerufen und schon steht ein kleines Spiel – drei gegen vier – auf den Beinen. Wir haben leider mit ein oder zwei Punkten Rückstand verloren, aber es war schön gesellig.

Ich springe nach dem Spiel kurz unter die Dusche und Sebastian macht während her schonmal Abendessen: Tütensuppe. Wie so oft. Diesmal irgendwas mit Gemüse, „Hühnchen Flavour“ und Nudeln. Gar nicht so übel! Beim Abspülen finde ich eine Spülmaschine unter dem Küchentisch. „War die schon immer da?“ jedenfalls wurde sie seit langem nicht benutzt und wird vermutlich auch in Zukunft nicht zum Einsatz kommen. Daher bleibt wohl nichts anderes über, als mit der Hand abzuspülen.

Wir setzten uns noch etwas ins Wohnzimmer und ich schreibe diesen Artikel. Der eine Engländer, der gestern ankam, hat auch ein 15“ MacBook Pro. Ein gleichgesinnter! Wie schön.

Mike kommt gerade rein und wir fragen ihn, wann er morgen einkaufen geht, um ihm unsere Einkaufsliste mitzugeben. Etwa um 2:00pm, also können wir ihm morgen die Liste geben.
Und wie sieht es mit den Unterschriften aus für die Schulklasse nächste Woche, haben die Eltern schon unterschrieben? Mike sagt, er habe zwar heute dran gedacht, es aber doch vergessen. Die Klasse, die nochmals eine Woche später kommt hat anscheinend bereits etwas in der Art unterschrieben und kann ohne Probleme gefilmt werden, aber wir müssen mal gucken, wie lange wir noch hier sind. Wenn wir nächste Woche wieder nichts machen können, ist das zwar nicht so schlimm, aber wir werden mal sehen, was sich so ergibt…

Wir hören noch ein bisschen Musik mit unseren tollen Sennheiser Kopfhörern und Sebastian trinkt seinen Tee und ich meinen Kakao und dann gehen wir demnächst ins Bett. Gespannt, was morgen so alles passieren wird, oder auch nicht. Gute Nacht!