Archive for April, 2011

Taupo, Tag 83: Sightseeing

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Bevor wir den Campingplatz verlassen, nutzen wir dessen Vorteile nochmals voll aus, machen in der Küche Pencakes, Laden die letzten Akkus und unsere Notebooks voll, duschen noch einmal und dann erkunden wir die Sehenswürdigkeiten der Umgebung.

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Als erstes liegt das „Wairakei Thermal Valley“ auf unserem Weg. Auf einem privaten Grundstück kann man hier für 10$ pro Person einen Bereich besichtigen, in dem heißer Dampf aus dem Boden steigt. Schon von weitem riecht man die schwefelhaltige Luft. Entlang eines kleinen Baches steigt hier der Dampf aus vielen kleinen Löchern. Der Boden ist teilweise rot, gelb oder grün gefärbt von den Partikeln, die der Dampf mit an die Oberfläche bringt.

Aus einer tiefen Felsspalte strömt so viel Dampf, das ist unglaublich. Weitere Attraktionen des Thermal Valley, wie der „Choclate Pot“ sind jedoch nicht so spektakulär. Vielleicht war dies einmal ein blubbernder Schlammtopf, doch wir sehen nur ein paar Löcher im Schlamm, aus denen Dampf kommt. So wie hier überall. An einer steilen Steinwand kommt aus einigen großen Löchern so viel Dampf, dass man die Luftströmung deutlich hören kann. Wie ein Föhn! Sehr beeindruckend, was für unbekannte Kräfte unter der Erde ihr Werk treiben.

Auf dem Hof vor dem Eingang des Thermal Valleys, tummeln sich viele Hühner, Enten, Pfaue und Lamas.

Fast wie im Zoo hier! Der Junge Herr hinter dem Tresen lässt sich überreden, etwas auf unseren Van zu schreiben.

Danach geht es die holprige Straße zurück und nur ein paar hundert Meter weiter gibt es schon die nächste Attraktion: das riesige Wärmekraftwerk mit dicken Rohrleitungen und Schornsteinen, die den heißen Dampf in unglaublichen Mengen ablassen. In der hellen Mittagssonne scheint der Dampf in hellem weiß vor den Wolken im Himmel.

So, genug gesehen. Weiter geht es die Straße zurück zu den „Wairakei Terraces“. Hier kann man für rabattierte 5NZ$ den Rundweg entlanglaufen, da gerade umgebaut wird. Hier gibt es eine große Pool Area, die aber noch nicht ganz fertiggestellt ist. Sieht aber schon sehr beeindruckend und schön warm aus!

Das heiße Wasser kommt oben aus der obersten Terrasse. Hier sprudelt ein Geysir kochendes Wasser und Dampf einige Meter in die Höhe, das dann über die Stufen nach unten fließt. Die Sedimente lagern sich überall ab, wodurch alles aussieht, wie in einer Tropfsteinhöhle.

Vor dem weißen Kalk (oder was auch immer) leuchtet das Wasser in einem knalligen Hellblau. Sehr paradiesisch!

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Das Maoridorf ist leider zur Zeit ebenfalls besetzt und wir können in einer menschenleeren Lagerhalle einige große Holzpfähle mit tollen traditionellen Schnitzereien betrachten, die hier angefertigt werden.

Dann geht es weiter zur nächsten Attraktion: Das „Volcanic Activity Center“ sieht jedoch nicht sehr spektakulär aus und so fahren wir weiter zum „Honey Hive“, wo man Honigprodukte probieren und kaufen kann. Es gibt viele leckere Honigsorten, Honigbier, Honigeis (sehr zu empfehlen) und Pflegeprodukte. Alles ganz stolz „Made in New Zealand“.
Jetzt fahren wir schnell zu einem Staudamm (Aratiatia Dam) am Ende des Flusses, auf dem sich auch die „Huka Falls“ befinden, die wir bereits aus dem Helikopter und von Jet Boot aus gesehen haben. An diesem Damm werden alle zwei Stunden zwischen 8:00 und 168:00 die Schleusentore geöffnet und so die „Huka Rapids“ (Stromschnellen durch ein enges Tal) entfesselt.
Was wir nicht gesehen haben, die „Vorstellung“ um 16:00 findet nur bis zum 1. April statt. Zur Winterzeit wird täglich das letzte Mal um 14:00 geflutet. Also sind wir schon zu spät, das Warten war umsonst und wir müssen in zwei Tagen noch einmal kommen, da wir für morgen schon etwas geplant haben.

Schnell noch zu den Huka Falls, bevor das Licht weg ist! Doch da ist es schon zu spät und der gigantische Wasserfall liegt im Schatten. Tolle Fotos müssen wir also auch dann in zwei Tagen machen… Ebenfalls ein sehr beeindruckendes Naturschauspiel, wie die 270.000 Liter Wasser herabstürzen. Auch wenn sie nicht tief fallen, so erkennt man doch die Masse und Kraft, die dahinter steckt und die ist einfach gewaltig!!
Was wir uns überlegt haben, morgen zu machen ist eine Wanderung auf den „Mount Tongariro“. Dort kann man 18,5km weit über den Berg laufen, der auch die Kulisse zum „Herr Der Ringe Films“ gebildet hat. Soweit ich weiß, ist dies der „Schicksalsberg“ in Mordor. Wir haben im Infocenter die Tour gebucht, bei der wir unser Auto sicher abstellen können und mit dem Bus zum Startpunkt des „Walkway“ gebracht werden und vom anderen Ende aus wieder zurück zum Parkplatz. Da die Einbrecher wissen, dass ein abgestelltes Auto mindestens 6-8 Stunden unbeaufsichtigt ist, wird dort viel eingebrochen, doch der Parkplatz des Veranstalters, wo wir morgen parken werden, ist sicher. Sollte er zumindest sein…
Wir haben bereits einen Kamerarucksack ausgeräumt und mit Trinkflasche, Bananen und Äpfeln voll gemacht, sowie mit unserem Lieblings Käse-Schinken-Brot.
Gleich gehen wir auch schlafen, um morgen fit zu sein, da wir um 6:00 aufstehen müssen, über eine Stunde zum Base-Camp fahren müssen, wo wir das Auto stehen lassen und von da aus mit dem Bus zum Startpunkt fahren. Dann wird gewandert was das Zeug hält und fotografiert. Es sollte sich die ein oder andere gute Aussicht bieten 😉

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Translation Plugin – For Juliet and Louise all the other guys ;)

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For all non-german people I just added a translation plugin. Now it is possible to automatically translate all our posts with only one click.

The plugin uses Google Translate … sometimes the translation is not really what we wrote, but I think to get the main point of the posts it is enough and better than before 😉

Enjoy …

Noch mal auf Deutsch:
Ein Übersetzungsplugin hat den Weg ins Blog gefunden, über den Link „Übersetzung“ kann man sich die Artikel jetzt automatisch übersetzen lassen. So können auch Leute die wir hier kennen gelernt haben unser Blog verfolgen, wenn sie möchten. Die Übersetzung ist automatisch, beinhaltet also hier und da ein paar Fehlerchen … trotzdem besser als ohne denke ich 🙂

Sebastian

Taupo, Tag 81: Im Gegensatz zu gestern: LANGWEILIG!

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Diese Nacht war es wieder ziemlich kalt, doch mit ein paar Schichten Kleidung am Körper ist es erträglich.

Wir machen eine kleine Wandertour zum „Taupo Bungy“, wo wir gestern gesprungen sind, um uns unsere Videos zu kaufen. Wir kaufen jeder ein T-Shirt mit der Aufschrift „Why live on the edge, when you can jump off?“. Ein sehr passender Spruch. Ich lasse mit eine DVD machen mit dem Video vom Sprung und Sebastian holt sich einen USB Stick mit dem Video und zusätzlich ein paar Fotos.

Das gratis Internet, das hier angeboten wird, verleitet uns dazu, noch ein paar Minuten da zu bleiben.

Dann laufen wir aber wieder zurück. In der Stadt gucken wir nach einem Laden, den wir aus dem Auto gesehen haben, wo man Quiksilver, Billabong und weitere Klamotten kaufen kann, können ihn aber nicht mehr finden. Dafür gucken wir bei einem Jagd, Camping und Fischerladen vorbei. Wir kommen, wie so oft mit der Verkäuferin ins Gespräch, gucken uns fröhlich um und reden eine Weile über die deutschen „LED-Lenser“ Taschenlampen im Schaufenster und können auch ein paar ausprobieren.
Das viele Angelzubehör wäre bestimmt etwas für Sebastians Vater! Im August können wir hier noch einmal vorbeifahren 😉
Wir sehen auf der großen Wiese, vor der wir geparkt haben wieder dieses riesige Festivalzelt. Viele Leute scheinen dort etwas aufzubauen und vorzubereiten, wir wissen aber nicht, was hier stattfinden wird.
Da es noch recht früh ist, überlegen wir zu den „Craters Of The Moon“ zu fahren. Das sind kleine Krater im Boden, aus denen Geysire sprudeln. Das Auto springt jedoch nicht mehr an, da wir wieder einiges über die Batterie geladen haben. Dann bleiben wir halt hier und programmieren.
Nach und nach füllen sich die Parkplätze und Wiesen um uns mit großen Wohnmobilen. Anscheinend haben diese etwas mit dem „Festival“ oder was auch immer zu tun.
Wir hören Leute jubeln und über die Straße laufen immer wieder kleine Gruppen von Läufern, die hier am Checkpoint vorbei laufen. Dabei können sie sich ausruhen und um die Wohnmobilen von ihren Helfern und Freunden massieren lassen. Dann geht es in der Abenddämmerung weiter zum nächsten Checkpoint. Die Camper neben uns erklären, dass dies ein Lauf für den guten Zweck ist, bei dem man 100km in 36 Stunden läuft oder als „Runner“ in 11 Stunden. Von den Runners gibt es aber nur wenige. So schnell, wie alle gekommen sind, fahren die Wohnmobile auch wieder weg, wenn sie ihr Team versorgt haben. Am nächsten Checkpoint müssen sie wieder bereitstehen und ihre vielen kleinen Camps aufschlagen.
Als es dann wieder ruhig wird und nur noch vereinzelt Gruppen ins Ziel kommen, gehen wir ins Bett und müssen dann morgen zu einem Campingplatz um unsere Utensilien mit Strom zu versorgen.

Lake Taupo, Tag 80: Adrenalin satt

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Es ist kalt in unserem Van und die Sonne noch nicht stark genug um die leichte, partielle Wolkendecke zu durchdringen. In dieser Nacht hatte es laut Wetter App -0° Celsius. Dafür, dass unsere Schlafsäcke für -5° ausgelegt sind und die Extremtemperaturen sogar deutlich darunter liegen, haben wir die Kälte doch deutlich zu Spüren bekommen.
Etwas durchgefroren stehe ich um kurz nach 7 auf, während Leon noch etwas in seinem Schlafsack verharrt.
Ich warte auf die Sonne und koche erst einmal etwas Wasser in unserem wunderbaren Weber Grill für einen warmen Tee – das Beste bei einer solchen Kälte.

Heute erwartet uns so einiges ! Am Vortag hatten wir uns entschieden das sogenannte 4-Play zu buchen. Dabei handelt es sich um eine Art Paket, bestehend aus vier Attraktionen rund um Taupo. Dazu gehören: Bungeespringen, Jetboot fahren, Helikopter fliegen und Fallschirmspringen. An Adrenalin sollte es uns am heutigen Tag also wohl nicht fehlen.

Es ist so kalt, dass sogar der See dampft

Wir können uns beide auch nicht wirklich vorstellen wie es wohl sein wird, wenn man beim Bungee auf der Plattform steht und man in die Tiefe springen soll. Oder welche Gedanken man hat, wenn man aus 12.000 Fuß, etwa 4.000 Meter, aus einem Flugzeug springt. Na wir werden es schon früh genug erfahren.

Nach unserem Tee checken wir in der mittlerweile aufgegangen Sonne noch unsere Mails. Etwas Zeit bleibt noch bis wir uns um 9 Uhr bei „Experience Taupo“ einfinden müssen. Von dort aus werden wir dann zur ersten Station unseres Tagesprogramms abgeholt.

Zum vergrößern klicken ...

Wie sich sicher einige noch erinnern, habe ich am Anfang an einer App gearbeitet, diese hatte ich bei Apple eingereicht und es sollte langsam Zeit werden, dass diese für den AppStore zugelassen wird. Ich rufe also noch kurz die Apple Seite auf um den Status zu prüfen und was sehe ich ? ABGELEHNT
Ich krame also in Windeseile mein MacBook raus, korrigiere die Beanstandung und lade die App erneut zu Apple hoch. Gerade noch rechtzeitig geschafft. Jetzt müssen wir uns beeilen um es bis 9 Uhr zum etwa 300m entfernten „Taupo Experience Center“ zu schaffen.

Leon hat seinen Fotorucksack dabei, schließlich wollen wir die Momente dieses aufregenden Tages auch festhalten. Neben der Nikon haben wir auch die beiden Action Kameras dabei, optimal zum Fallschirm- und Bungeespringen.

Um Punkt 9 Uhr erreichen wir unser Ziel. Kein Bus oder Van zu sehen, der uns abholen soll. Wir gehen also in das Informationsgebäude und geben der Dame unsere Buchungsunterlagen. Sie gibt jedem von uns ein Schlüsselband mit einem Klarsichtumschlag und einem USB Stick. Der USB Stick beinhaltet werbe Fotos und Clips und ist dazu da, dass wir Fotos von unseren Attraktionen direkt auf den Stick gesichert bekommen. Die junge Dame meint wir könnten den Werbekram einfach runterlöschen und den Stick dann weiterverwenden. Außerdem sollte unser „Abholservice“ in wenigen Minuten eintreffen. Das fängt ja wunderbar an.

Wie sich schnell rausstellt, war „wenige Minuten“ leicht untertrieben und so warten wir rund 30 Minuten. Stören tut uns das nicht, wir haben schließlich Zeit 🙂
Später stellt sich heraus, dass die Fahrerin, die uns abholen sollte neu ist und sich erst verfahren hatte.

Mit leichter Verspätung kommen wir dann bei der ersten Attraktion an: Bungee.

Etwa 5 Minuten außerhalb von Taupo ist an einem Flusszulauf ein Plattform die etwa 20 Meter über die rund 50 Meter hohen Klippen hinausragt. Dort sollen wir uns also allen Ernstes runter stürzten ? Und für sowas bezahlen wir auch noch Geld ? JA! 🙂
Wir werden gewogen und stellen uns dann hinter nur einer wartenden Person auf der Plattform an.

Alles ist Zig-Fach gesichert und macht trotz der Höhe einen sehr sicheren Eindruck. Meine Höhenangst ist wohl in Deutschland geblieben und ich hatte keinerlei Probleme auf der Plattform :).
Nachdem der junge Mann vor uns seinen Sprung absolviert hat, bin ich an der Reihe. Man bekommt einen Brustgurt angelegt, der aber nur zum Tragen kommt, wenn die Gurte um die Füße aus welchen Gründen auch immer nicht halten sollten. Beim Anlegen der Gurte wir alles von Instruktor mehrfach geprüft. Anschießend stellt man sich etwa einen Meter vor dem Abgrund hin, bekommt das schwere, etwa 6 Zentimeter dicke Gummiseil an Füßen eingeklinkt und wir von einem zweiten Instruktor komplett durchgecheckt. Dabei geht er alle Punkte die er checkt durch uns sagt dabei schnell was er macht, dabei hört der andere Instruktor zu und prüft ob er etwas vergessen hat. Das gleiche passiert anschließend erneut. So dass der Instruktor der gerade nur zugehört hat nun alles erneut checkt usw… .

Sicherheit steht hier an oberster Stelle. Und so soll es ja auch sein: No Risk, Just Fun.

Durchgecheckt tapse ich zur Absprungposition. Da die Füße mit einem Gurt verbunden sind, hat man nur etwa 20 Zentimeter Spielraum. Dabei zerrt das recht schwere Gummiseil an den Beinen. „Bitte einmal rechts oben in die Kamera lächeln“ – Klick.
Ein letztes Foto vor dem Sprung, dann bekomme ich die Freigabe: „Go for it !“

„Aaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhh…..!!!!!!!!!!!!!!!!“

Genial ! Ich lasse mich nach vorne Kippe und falle in die Tiefe. Das Gefühl ist unglaublich wenn man nach vorne ins Leer Kippt. Der freie Fall ist nach wenigen Sekunden vorbei und man wir mehr oder weniger sanft vom Bungieseil gebremst. Unter einem liegt der Flusszulauf. Man schwingt noch einige Male kopfüber auf und ab bis man dann auf ein Schlauchboot abgelassen und wieder an Land gebracht wird. Das muss man mal gemacht haben. Einfach unglaublich.

Leon springt kurz nach mir uns ist total begeistert und kann es kaum glauben, dass er tatsächlich gesprungen ist. So seltsam es klingt, oben auf der Plattform fand ich es nicht annähernd so schlimm wie ich es mir ausgemalt hatte.

Unsere Action Kameras durften wir aus Sicherheitsgründen nicht verwenden. Sehr Schade. Aber es gibt einige Kameras die den Sprung aufzeichnen und wir können uns eine DVD für 35$ holen mit einem Video unseres Sprungs. Da wir gleich weiter müssen ist das Video noch nicht fertig. Wir können aber später oder in den nächsten Tagen wieder kommen, dann wird es bereit liegen, falls wir es möchten.

Weiter geht’s. Im gleichen Minibus mit dem wir gekommen sind fahren wir zur Helikopter Basis. Wir genehmigen uns einen Kaffee Mocca und einen Cookie, da wir bisher noch nichts gefrühstückt haben. Und da kommt auch schon der Heli.

Nach einer ultrakurzen Einweisung sitzen wir auch schon im Hubschrauber. Er bietet gerade so Platz für fünf Personen plus Pilot und Copilot. Wir erheben uns in die Lüfte und beginnen einen kleinen Sightseeing Flug. Dabei haben wir Headsets auf, die eine miserable Qualität haben und durchgehend sehr laute Störgeräusche an unsere Ohren weitergeben. Da kann ich mir im lauten Heli ein „Was ist das denn für ein Scheiss“ (bezogen auf die Headsets) nicht verkneifen. Dank der Mikrofone hören das alle Insassen klar und deutlich. Der Deutsche neben mir, von dem wir noch nicht wissen, dass er Deutscher ist muss sich dabei auch seinen Teil gedacht haben :D.

Die Huka Falls - 270.000 Liter Wasser pro Sekunde

Der Hubschrauberflug ist nett, aber zum einen viel zu kurz und zum Anderen sieht man zwar Taupo von open, atemberaubende Landschaft oder ähnliches sucht man aber vergebens, dazu hätte man einfach noch etwas weiter fliegen müssen. Nun gut.


Wir laden auf einem freien Stück Wiese und werden gleich in Empfang genommen. Eine junge Frau holt uns ab und begleitet uns zu Fuß zu den Hukafalls Jetbooten.

Wir checken kurz ein und bekommen anschließend blaue, knielange Regencapes. Außerdem können wir unsere Jacken, den Fotorucksack und Handys an Land lassen. Rein als Vorsichtsmaßnahme, falls man nass wird.

Eine andere Gruppe kommt gerade mit einem der drei Jetbooten zurück. Mit den Actioncams in den Händen machen wir uns auf zu unserem Boot und nehmen Platz. In den Booten sind etwa 20 Sitzplätze, die Hälfte ist belegt als wir ablegen. Zuvor habe ich noch einen der Mitarbeiter gefragt, wo denn die besten Plätze seien. Er meinte auf jeden Fall ganz hinten, da man da am Meisten von der Fahr merkt und am Meisten Spaß hat.

Nach etwa 20 Metern macht uns der „Kapitän“ noch mit den Sicherheitsregeln bekannt. Man darf z.B. nicht die Hände an den Seiten rausstrecken. Seltsam, wieder so eine bescheuerte Sicherheitsregel. Was soll da schon auf einem Boot passieren ?

Wenige Sekunden später geht es auch schon los. Das Boot hat unglaublich viel Power und katapultiert uns in wenigen Sekunden auf 80km/h. Wahnsinn!
Die Jetbooten sind mit speziellen Turbinen ausgestattet, womit sie die Schubrichtung steuern können. Dadurch sind die Boote in der Lage wie Autos zu driften und das bei extrem hohen Geschwindigkeiten. Die Fahrer haben müssen viele hundert Stunden Training absolvieren bevor sie Personen rumfahren dürfen. Man merkt schnell, dass der Pilot wirklich ein Profi ist. Zentimeter genau steuert er das Jetboot an im Wasser liegenden Bäumen und Sträuchern vorbei. Plötzlich macht die Regel mit den Armen Sinn!

Als wären super schnelle Drifts nicht schon genug, die Boote sind so wendig und haben so viel Leistung, dass sie 360s machen können. Also ein 360° Drehung um die eigene Achse (natürlich doch Hochachse bzw. Z-Achse). Das Ganze macht so unglaublich viel Spaß und wir filmen jede Menge mit den Kameras. Genialerweise ist die Fahrt auch echt lang und nicht wie eine Achterbahnfahrt schon nach 100 Sekunden oder so etwas zu Ende. Genial !!!

Nach einigen Witzen des Kapitäns und weiteren Drifts und Drehungen, machen wir uns erneut auf den Weg. Diesmal zum letzten Punkt der Adrenalintagesordnung – Das Fallschirmspringen.

Dort angekommen, macht uns eine Mitarbeiterin erstmal mit den ganzen möglichen Zusatzbuchungen vertraut. Unser Sprung ist aus einer Höhe von 12.000 Fuß. Man kann ihn auf 15.000 Fuß für rund 150$ aufstocken. Ich Spiele kurz mit dem Gedanken das zu machen. Da man beim ersten Sprung aber vermutlich nicht mitbekommt ob es 12 oder 15 tausend Fuß sind, belasse ich es auch bei den gebuchten 12.000 Fuß.

Warten auf besseres Wetter

Man kann außerdem noch diverse Foto und DVD Pakete dazubuchen. Das geht soweit, dass man einen eigenen Kameramann hat, der zusätzlich springt und einen dann filmt. Die Preise gehen dabei hoch bis auf 500$ zusätzlich. Etwas viel wie wir denken und naja, dann hat man eben keine Video vom Sprung selber. Kurz vor dem Ausstieg wird außerdem ein Foto gemacht, welches man für 25$ kaufen kann, da wir aber dieses Paket gebucht haben, bekommen wir dass umsonst auf unseren USB Stick.

Zwei Chinesen entschließen sich dazu das Videopaket zu nehmen. Wie wir später aber sehen ist das Video ein schlechter Witz, einfach nur schlecht gemacht und höchstens 50$ Wert. Richtige Entscheidung unsererseits.

Leider ist das Wetter schlechter geworden und der bisher blaue Himmel mit relativ dunklen Wolken bedeckt. Gesprungen wird erstmal nicht.

Wir werden dazu angehalten zu warten bis das Wetter besser wird. Dabei gibt es immerhin kostenloses Internet. Wir warten also insgesamt zwei Stunden. Und siehe da, die Wolkendecke reißt auf und es wird wieder wunderbares Wetter. Nachdem drei Flugzeugladungen mit Springern vor uns bedient wurden, sind wir an der Reihe. Endlich !

Jeder bekommt einen Tandempartner zugeteilt. Wir bekommen einen Anzug, der einfach über die normale Kleidung angezogen wird und einen Brust- / Sitzgurt angelegt. Einige Minuten später landet die letzte Gruppe und wir sehen unsere Tandempartner. Einige Instruktionen später sitzen wir auch schon im Flugzeug. Darin ist Platz für etwa sechs Springer + Tandempartner also für rund zwölf Fallschirmspringer insgesamt. Alles ist sehr eng und laut. Das Propellerflugzeug hebt ab und wir nähern uns langsam aber sicher unserer angestrebten Ausstiegshöhe von 12.000 Fuß.

Es ist so weit, das grüne Licht über der Ausstiegsluke leuchtet auf und Ronny, Leons Skydiving-Partner öffnet die Luke. Netterweise ist Ronny deutscher und Leon kann sich etwas mit ihm unterhalten. Dabei erfährt er, dass es heute sein sechster Sprung sein und er bereits 5.500 mal gesprungen sein. Später am Boden erfahren wir auch, dass einige bereits über 11.000 Sprünge hinter sich haben. Unglaublich !

Mit offener Seitenluke wird noch schnell ein Foto geschossen. Leider achten die Heinis nicht drauf ob das Foto auch nur annähernd gut wird. Naja … Dann geht es los. Kopf in den Nacken, Hände am Brustgurt festhalten und tschüss.

Man kippt vorne über aus der Seite des Flugzeugs. Unter einem Lake Taupo und vereinzelt ein paar Wolkenflecken. Unglaublich genial. Gerade war man noch im Flugzeug und jetzt einfach im Nichts. Nichts um einen herum außer Luft. Rasend schnell geht es nach unten. Wenige Sekunden nach dem Ausstieg tippt einem der Mann auf dem Rücken auf die Schulter – Das Zeichen, dass man seine Arme ausbreiten kann. Genial wie man den Wind spürt. Laut Plakat ist man mindestens 200 km/h schnell. Geprüft habe ich es nicht, aber es ist unglaublich schnell. Macht man den Mund auf wird er sofort durch den Wind aufgeblasen, sehr lustig. Nach etwa 2-3 Sekunden ist der Mund auch 100% trocken, ebenfalls sehr lustig 😀

Man spürt den rasend schnellen Wind und genießt den unglaublichen Ausblick. Ich kann flieeeegen !
Nach etwa 40 Sekunden freien Falls ist es auch schon wieder vorbei. Zumindest mit dem freien Fall. Der Fallschirm geht auf und es bremst den Fall relativ ruckartig ab. Man gelangt aus der bisher horizontalen Position in eine Art Sitzposition.

Nun hat man etwas Zeit die Aussicht zu genießen und ein Blick nach unten ist einfach Atemberaubend, unter den Füßen einfach nichts für einige hundert Meter bis dann der Erdboden kommt.

Der Tandemmann (hat jemand einen besseren Ausdruck ? 😀 ) steuert den Schirm in verschiedene Richtungen und dreht einige Runden. Einfach nur genial.

Viel zu schnell ist man dann auch schon wieder am Boden mit Punktlandung. Alle legen eine saubere Landung hin und sind überglücklich.

Anschließend machen wir noch ein paar Fotos, dann geht es aus den Anzügen raus und mit dem Minibus wieder zurück in die Stadt.

Während des Tages hatten wir Alois aus Bayern kennen gelernt, er ist 27 und hatte die gleichen Aktivitäten mitgemacht wie wir, nur dass er den Bungeesprung ausgelassen hatte, da er bereits in Queenstown gesprungen war.
Zu unserer Buchung gab es für jeden einen Gutschein für ein Bier oder einen Wein in einer Kneipe im Ort welche sich „The Shed“ nennt. Auf der Rückfahrt hatten wir bei einem Pärchen gefragt ob sie ihre Gutscheine nutzen würden. Die meinten sie wären am Abend zuvor bereits in der Kneipe gewesen und gaben uns netterweise ihre Gutscheine.
Super, zwei Bier umsonst :).

Zu dritt lassen wir uns dann direkt vor der Kneipe absetzen und bestellen uns zusammen mit Alois unsere verdienten Bierchen. An einem kleinen Tisch genießen wir das kühle Bier und ließen den Tag etwas Revue passieren. Plötzlich kommt eine der Bedienungen mit einer Platte mit Sandwichtoast, Würstchen und angebratenen Zwiebeln vorbei und fragte ob wir etwas möchten. Im ersten Moment denken wir, dass sie sich im Tisch geirrt hat, aber dann meint sie das wäre normal und eine Art Appetizer. Besser geht’s ja kaum noch. Kostenloses Bier und auch noch Essen 🙂 Nach dem Tag kommt uns das mehr als recht.

Ein genialer Tag endet und wie immer geht es ab in den Van. Diesmal schlafe ich mit Pulli, frieren muss ich nicht noch einmal.

Jeder der mit dem Gedanken spielt mal Bungie oder Fallschirm zu springen – Nicht zögern, MACHEN ! Unglaublich genial. Und deutlich weniger „schlimm“ als man es sich vorstellt. Es ist einfach nur genial. Eine Fahrt mit dem Silverstar (Achterbahn) im Europapark ist deutlich „schlimmer“ als ein Bungeesprung. Wer gesprungen ist wird mir zustimmen. 🙂

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Opunake, Tag 77: Eins nach dem anderen

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Kurze Info: Das ganze Gebiet hier heißt „Taranaki“. New Plymouth, Opunake etc. gehört alles zu dieser Region, in der wir uns befinden. Um den Mount Taranaki / Mount Egmont, siedeln sich viele große Städte, um die wir umherkreisen.

Es regnet den ganzen Morgen. Aus den geplanten Pancakes zum Frühstück wird bei dem Wetter eher nichts, also fahren wir zu unserem geliebten Starbucks, da wir nicht einmal mehr Toast zum Essen haben. Der „Venti Mocha“ stärkt uns für den Tag und dann nehmen wir den Termin bei der Werkstatt wahr, um dem alten Van neue Bremsbeläge verpassen zu lassen.
Dieses Auto hätte nie im Leben die Warranty Of Fitness bekommen dürfen. Es bedarf Unmengen an Geld für die Reparaturen. Hätten wir das gewusst, hätten wir es nicht gekauft. Schon gar nicht für den überteuerten Preis! Ich könnte heulen…
Die Leute beim Backpacker’s Car Market sind die letzten hinterhältigen, korrupten Idioten und die Werkstatt gegenüber ist kein bisschen besser!

Mit den neuen Bremsen für 133NZ$ und einem Autogramm vom Mechaniker auf dem Auto, können wir jetzt zum Mount Egmont fahren und mal gucken, was es da so gibt.

Auf dem Weg tanken wir bei einer Shell Tankstelle, wo die Mitarbeiter gerne ein paar Zeichnungen hinterlassen und auf dem Tankdeckel die Aufschrift „Shell Petrol Only ;)“.

Wie schon die letzten Tage, Wochen und Monate, quietscht der Keilriemen nach dem Losfahren lautstark rum.
Bei der Werkstatt (von der wir gerade kommen) sagte man uns, dass dies kein Problem sei.
Richtig, das Problem ist so lange kein Problem, bis es dann doch eins wird; und so bleiben wir 30km vor Mt. Egmont mit einem gerissenen Keilriemen liegen! Dieses verdammte Auto! Wie viel Geld müssen wir noch investieren??

Der AA Abschlepper bringt uns zur nächsten Werkstatt, wo wir einen neuen Keilriemen für 92NZ$ (inkl. Montagekosten) bekommen. Da die Lichtmaschine nicht mehr lief, ist unsere Starterbatterie nun tot und wir lassen die diese und unsere kleine zusätzliche Autobatterie über Nacht bei der Werkstatt, wo sie geladen werden können. Bis morgen dürfen wir eine volle Startbatterie haben, mit der wir in der Zwischenzeit umher fahren können.
Der Mechaniker dieser Werkstatt wundert sich, warum man uns in der anderen Werkstatt nicht auf den quietschenden Keilriemen aufmerksam gemacht hat, da dieser kaum zu überhören ist und durch ungenügende Spannung auf den Laufrollen scheuert und somit irgendwann reißt.
Ein weiterer Punkt auf der langen Mängelliste, den uns die Werkstatt gegenüber vom Backpacker’s Car Market verschwiegen hat! Wofür haben wir denn die 160NZ$ für den Check damals gezahlt?

Genervt suchen wir nach dem Platz, an der Küste von „Opunake“, den wir vorgestern von einem Camper empfohlen bekommen haben. Hier, wo wir bleiben ist zwar bestimmt nicht der genannte Ort, doch auf dem leeren Platz am „Opunake Boat And Underwater Club“, ist kein Mensch weit und breit. Die perfekte Gelegenheit, um den Generator anzuwerfen, da uns schließlich der Strom aus der zweiten Autobatterie fehlt.
Als wäre das alles noch nicht genug, regnet es ständig und hört vermutlich bis morgen nicht auf. Da vergeht einem so langsam die Lust.
Hoffentlich wird es morgen schöner, sodass wir zum Mount Egmont und dem dazugehörigen Nationalpark fahren können.

New Plymouth, Tag 76: White Cliffs? Wo?

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Zum Frühstück grillen wir uns Eier in der Pfanne und essen diese zwischen Toastscheiben.

Dann fahren wir schnell weg von dieser Raffinerie. Auf dem Weg nach New Plymouth, haben wir etwa 30km vor dem Ortseingang ein Schild zu den „White Cliffs“ gesehen, da fahren wir doch mal hin. Irgendwie führt uns das Navi jedoch viel zu weit und wir müssen 40km zurück fahren. Als wir dort am Ende der Straße ankommen, wo wir durch die Schilder hingeführt wurden, regnet es so stark, dass wir den Van nicht verlassen wollen. Dort gibt es einen „Walkway“, der ähnlich, wie bei den „Three Sisters“ nur bei Ebbe begehbar ist. Hin oder her, bei dem Wetter gehen wir nirgendwo hin. Ab nach New Plymouth, zum Starbucks! Nachdem das Frühstück schon einige Stunden und viele Kilometer hinter uns liegt, sättigen wir uns mit zwei Café Mocca Venti (ganz groß). Lecker, lecker!

Unser Auto macht mal wieder Probleme: Die Bremsen quietschen, im Innenraum stinkt es stark nach Benzin und das Getriebe verliert Öl. Wir fahren zu einem AA-Servicecenter und fragen, ob die uns helfen können, irgendwie Geld von der Werkstatt erstattet zu kriegen, die dem Van die Warranty of Fitness ausgestellt hat, trotz verstellter Spur, rissigen Dichtungen, einem uralten und platten Ersatzreifen, abgefahrenen Bremsen und vielen weiteren technischen Mängeln. Jedoch sagt man uns, dass wir dies persönlich mit dem Autoverkäufer oder der Werkstatt klären müssen und der AA da nicht für zuständig ist. Der ADAC in Deutschland übernimmt solche Angelegenheiten wohl, aber hier in Neuseeland der AA wohl leider nicht.

Bevor das Getriebe durch den Ölverlust (auch wenn er noch so gering ist) Schaden nimmt, fahren wir zu einer Werkstatt und fragen nach. Die erste Werkstatt verweist uns aufgrund zur nächsten, da sie schon genug zu tun haben, die nächste ist jedoch mehr auf Reifen spezialisiert und so werden wir auf die nächste verwiesen, wo man uns nach einem kleinen optischen Check sagt, dass eigentlich nur die Bremsen gemacht werden müssen und der Rest ist egal/normal bei diesen alten Vans. Der Ölverlust findet zwischen Motor und Getriebe statt und eine Reparatur wäre teurer, als der Nutzen, der sich daraus ergibt. Einfach mehr Öl nachkippen 😉

Für morgen kriegen wir einen Termin um 10:30 für zwei neue Vorderbremsen, was gerade einmal um die 110NZ$ kostet. Ein wahres Schnäppchen, nicht einmal 60€!

Da das Wetter immer noch regnerisch ist, fahren wir zurück zu unserem wunderschönen Platz im Industrieviertel, damit wir morgen früh nicht so weit zur Werkstatt fahren müssen. Kurz bevor wir da sind, sehen wir in einer Biegung einen weiteren Aussichtspunkt mit Parkplatz, sogar mit Zugang zum Strand. Als ich einen Weg entlang laufe zur öffentlichen Toilette, treffe ich auf einen etwas höher gelegenen benachbarten Parkplatz, der noch schöner aussieht, eine Toilette und Dusche hat, mehr Platz und weniger „Nachbarn“ bietet. Dann bleiben wir doch lieber hier. Nach und nach kommen ein paar andere Campervans, die hier auch die Nacht verbringen. Wir sitzen im Auto an den Notebooks und verstecken uns vor dem schlechten Wetter. Zwischendurch, als es etwas aufklart, kommt ein Pärchen aus seinem Van und fragt, ob sie was auf den Van malen können. Sie haben unser Auto heute Mittag in der Stadt schon gesehen und jetzt, da sie es hier getroffen haben, würden sie gerne etwas draufmalen. Die Einheimische Frau redet mit uns, während ihr Mann unseren Kofferraum verschönert. Als der leidenschaftliche Surfer mit seinem Wellenmuster fertig ist, lässt er sich nach einer schöpferischen Erholungspause überreden, noch etwas vorne auf das Dach zu malen. Da es schon dunkel wird, bietet er an, sein Kunstwerk morgen früh zu vollenden.

Nudeln werden wir in dem Regen keine machen und leeren unsere letzte Packung Toast, essen Bananen und eine Tüte Cookies. Schlechtes Wetter ist schwer zu ertragen in einem Campervan! Ein großes, geräumiges Wohnmobil wäre jetzt schön… Aber davon können wir nur träumen. Und das machen wir jetzt auch!

New Plymouth, Tag 75: Industriestaat

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Am Morgen stellen wir uns den Wecker für 9:00, um vor dem Auschecken um 10:00 duschen und essen zu können. Um 9:30 wachen wir auf, ohne dass der Wecker geklingelt hat. Na super, jetzt müssen wir uns beeilen! Wir schließen schnell die letzten Sachen zum Laden an und springen dann unter die Dusche und machen uns anschließend mit dem letzten Bisschen Marmelade, das wir noch haben, ein paar Toasts.
Als wir viele andere Gäste im Küchenbereich sehen, fragen wir uns, warum auch die noch hier sind, obwohl es mittlerweile schon 10:30 ist. Da zeigt uns das iPhone den Grund: Heute war die Zeitumstellung (auf Winterzeit) in Neuseeland und das iPhone hat sich über das Internet, korrekter Weise, eine Stunde zurück gestellt. Folglich haben wir auch noch eine halbe Stunde zum Essen und sind theoretisch schon um 8:00 aufgestanden! Sehr praktisch, eine Stunde geschenkt! 🙂

Um 12:00 tatsächlicher Ortszeit fahren wir zuerst in den nächst größeren Ort, um da ein Bild von einem großen Metallkiwi am Ortseingang zu machen. Danach folgen wir einem Schild zum „Kiwi House Tourist Drive“. Die Wegweiser führen uns einmal im Kreis um einen Häuserblock, an einem Park vorbei und zurück auf die Straße, von der wir gekommen sind!? Was soll das denn? Das Kiwi House war vermutlich gegenüber des Parkt, jedoch kaum beschildert.
Wir fahren also nochmals um den Block und schauen dann beim Kiwi House vorbei. Dieses ist anscheinend ein Tier-/Vogelpark. Für 17NZ$ kann man eine Tour machen und hier können wir unseren ersten wirklichen Kiwi sehen nach unserer ersten fälschlichen Sichtung!

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Kiwis sind eigentlich nachtaktive Geschöpfe, die man kaum zu Gesicht bekommt. Sie schlafen 20 von 24 Stunden am Tag. Während der 8 Stunden Öffnungszeit des Kiwi House sind jeweils zwei von vier Kiwis in einem dunklen Gehege mit Scheiben im Schichtbetrieb „ausgestellt“, damit die Besucher etwas zu sehen haben. Leider darf man die Kiwis nicht filmen oder fotografieren, da wohl die meisten Besucher zu doof sind, den Blitz oder das Aufnahmelicht der Kamera abzuschalten. Sebastian zeichnet trotzdem ganz heimlich eine kurze Sequenz der dicken Kiwitiere auf. Die Kiwis sind viel größer, als wir dachten. Das eine Weibchen ist gerade einmal 9 Jahre alt, aber durch die voluminösen Federn mehr als fußballgroß. Kiwis werden bis zu 30 oder 40 Jahre alt.
Im Vogelpark, den man über einen Wanderpfad „abklappert“, sehen wir auch die Art Vogel, die wir das erste Mal in Russel fälschlicher Weise für einen Kiwi gehalten haben. Ansonsten sind die anderen Tiere recht langweilig, nachdem der Birdpark und Zoo in Singapur die Messlatte sehr sehr hoch gelegt haben!

Um 13:30 können wir bei der Kiwi-Fütterung zusehen. Kiwis zeigen ausgeprägtes Revierverhalten und so wird die Zoowärterin im Gehege auf sehr lustige Weise von dem Zweibeiner attackiert. Mit dem langen Schnabel versucht das flügellose Tier, die „Feindin“ in die Flucht zu schlagen und pickt so stark es kann an ihrer Hose herum, was jedoch mehr wie ein sanftes Zupfen aussieht. Dabei springt und strampelt der Kiwi mit seinen kurzen Beinchen.
Wenn das Kiwiweibchen durch sein 4×4 Meter großes Gehege rast und über die kleinen Stufen und Hügelchen springt, kann man sich ein Lachen kaum verkneifen; das Ausgleichen der Bewegungen mit dem Kopf, aufgrund der fehlenden zwei Extremitäten, sieht sehr unbeholfen und zappelig aus. Dazu die großen Schritte, die ein weites Strecken der Beine erfordern. Eine schnelle Fortbewegungsweise ist für Kiwis nicht gebräuchlich, da sie hier in Neuseeland ursprünglich keine natürlichen Feinde haben und so nie den Bedarf einer raschen Flucht zeigten; ist ihr Körperbau anatomisch nicht unbedingt auf schnelles Laufen ausgelegt.

Enten werden hier in großen Gehegen zur Schau gestellt, dabei kann man sie doch an jedem Teich oder See betrachten. Dafür Braucht man keinen Vogelpark…

Im begehbaren Vogelhaus sehen wir am Wegesrand eine Echse.

Im Vogelpark gibt es auch „Kingfisher“ / Eisvögel.

Im Zooshop habe ich im Herausgehen noch ein kleines Geschenk für einen anstehenden Geburtstag gekauft 😉

Wenigstens haben wir jetzt tatsächlich unseren ersten echten Kiwi gesehen!
Dann können wir ja weiter nach New Plymouth fahren; 170km Fahrt, über lange gerade Landstraßen, überall mit der neuseeländischen Geschwindigkeitsbegrenzung von 100km/h. Da vorne und hinten überall Autos sind, wird man auf mindestens 100km/h gedrängt. Berg hoch muss ich das Auto ziemlich scheuchen, damit wir nicht von riesigen LKW überholt werden. Aufgrund der Neuseeländischen Fahrweise, die den anderen Verkehrsteilnehmern anhaftet, wird es recht schwierig, mit unserem Van spritsparend zu fahren.
In ländlicheren Gebieten, auf weniger befahrenen Straßen ist es kein Problem, wenn man nur 80km/h fährt und bergauf etwas langsamer wird, doch hier hat man direkt den Hintermann an der Stoßstange kleben.
Somit bleibt es trotz der Reparatur der Hydrostößel, der geradegestellten Spur und neuer Reifen weiterhin bei einem Verbrauch von etwa 12,3 l/100km.

Auf dem Weg gucken wir bei mehreren „Warehouse“ Läden vorbei, auf der Suche nach einem stärkeren Autobatterie-Ladegerät mit mindestens 4A. Unser 2,5A Ladegerät braucht zu lange, um unsere Autobatterien zu laden und ein zweites ist praktischer, sollten wir an Campingplätzen Strom haben oder den Generator laufen lassen, um dabei alle drei Batterien auf einmal laden können. Die Leistung des Generators reicht mit über 600W jedenfalls aus. Zu diesem Zweck haben wir vorausschauend eine neuseeländische Mehrfachsteckerleiste gekauft.
Nach und nach merkt man eben, was man braucht. Besonders wir mit unseren etwas eigenen Ansprüchen…

Auf der Fahrt ändert sich die Landschaft um uns herum extrem. Von flacher Landschaft zu riesigen Kalksteingebirgen, durch die sich die Straße entlangwindet.
Überall in Neuseeland gibt es diese braunen Straßenschilder, die auf Sehenswürdigkeiten hinweisen, so dieses mit der Aufschrift „The Three Sisters“. Sebastian hat zuvor aus dem Auto heraus interessante Bergformationen an der Küste entdeckt. Das Schild führt uns zu einem Parkpatz vor einer Bucht, von dem aus man (ausdrücklich nur bei Ebbe) zu diesen Bergen vorlaufen kann.

Ein älterer Mann, der hier campt, redet plötzlich mit uns und empfiehlt uns eine Stelle, weiter südlich von New Plymouth, wo man wohl sehr gut campen kann. Die Neuseeländer sind ja so zuvorkommend!

Es sieht zur Zeit sehr nach Ebbe aus: vor uns liegt ein gigantischer Sandstrand, auf dem große Pfützen erschließen lassen, dass er bei Flut überschwemmt wird.

Am Rand dieses Strandes entlang, kann man die – durch das Wasser geformten – Kalksteinfelsen bestaunen. Man erkennt an den abgespülten Wänden die Gesteinsschichten, die sich in einem Linienmuster vor uns auftürmen.

Der gesamte Strand ist bedeckt mit graphitschwarzem Sand, der – durch das Meerwasser getränkt – wie Schlamm an den Füßen klebt. In einem kleinen etwas höher gelegenen Bereich sehen wir trockenen Sand, der in der untergehenden Sonne silbern glitzert. In diesem Bereich spüren wir an unseren Füßen, wie der unglaublich feine Sand zwischen den Zehen entlanggleitet.
Solch einen feinen Sand haben wir noch nie erlebt! Feiner als der weiße Sand in Rarawa (siehe Tag 57), fühlen sich diese mikroskopischen schwarzen Körnchen zwischen den Fingern an wie Seide!

Da Sebastian diese super Fotos gemacht hat, bin größtenteils ich darauf zu sehen…
Je weiter wir zum Meer vorlaufen, um so mehr Ausspülungen und kleine Höhlen sehen wir in den Felsen und Klippen. In dem weichen Sandstein haben schon viele Menschen ihre Initialien, Grüße und Nachrichten hinterlassen.

In Richtung Meer, ragt ein einsamer Felsen aus der schwarzen Sandfläche. Die Gezeiten haben drei große Löcher in das weiche Gestein gespült, die wie große Torbögen in die Höhe ragen. Das Wasser, das sich in kleinen Vertiefungen darum sammelt ist anders, als überall an diesem Strand: türkis, wie an den schönsten Stränden Hawaiis.

Wir erkennen nicht wirklich, welche dieser Felsen den Namen „The Three Sisters“ verdient haben, aber auch so ist der Anblick einfach atemberaubend und wie so oft kaum mit Bildern oder Worten wiederzugeben. Das Gefühl, wenn man an den Felswänden empor sieht, muss man selbst erfahren haben…

Dass sich die Landschaft so sehr verändert hat, als wir nur etwa 100km weiter gefahren sind ist erstaunlich. Was uns landschaftlich (und natürlich kulturell) wohl noch alles erwartet? Und wie wird es erst auf der Südinsel?

Da es langsam dämmert und die Flut kommt, gehen wir lieber zurück zum Parkplatz, nehmen uns in einer Tupperdose etwas von dem buchstäblich „unfassbaren“ Sand mit und fahren weiter nach New Plymouth.

Dort angekommen bietet sich uns ein Blick auf eine Großstadt; vielleicht noch größer als Auckland, könnte auch New Plymouth die Hauptstadt Neuseelands sein.
Durch Wohnviertel kommen wir entlang der Küste zum „Port“, einem großen Güterhafen mit Industrieanbindung auf dem Festland, wodurch wir uns zwischen unzähligen riesigen Tankkesseln und Schornsteinen wiederfinden. Da es schon dunkel ist, wollen wir nach einer bisher vergeblichen Suche endlich einen Schlafplatz finden! Unsere ungeduldige Wahl fällt auf einen kleinen Parkplatz am Rand des Industriegebiets, angrenzend ans Meer.
Da für diesen Tag Regen angesagt ist, es den Mittag über nicht geregnet hat und nun über uns dunkle Wolken über den Nachthimmel hereinziehen, packen wir schnell den Grill aus und kochen uns unsere Nudeln. Nicht lecker, aber nahrhaft, ganz nach dem Motto von Timon und Pumba: „schleimig, jedoch vitaminreich – Hakuna Matata!“ 😉

Später in der Nacht hören wir auf der Straße neben unserem Schlafplatz ein dicken Motor aufheulen und Reifen quietschen. Hier, am Ende des Industriegebiets hinter der Stadt ist in der Tat ein geeigneter Ort, um mit seinem aufgemotzten Schlitten ein paar Donuts zu drehen. Wenigstens sind die komischen Typen genau so schnell wieder weg, wie sie gekommen sind. Na dann, gute Nacht!

Unser neues Lieblingsvideo

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Dieses Video haben wir von Louise und Juliet empfohlen bekommen und kriegen es nicht mehr aus unserem Kopf…

Waitomo Caves, Tag 74: Power to the People (uns beide)!

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Da wir im morgendlichen Schatten geparkt haben, werden wir von der Kälte wachgeküsst. Wir haben vor einer großen Wiese, mitten im Ort geparkt. Da scheint heute einiges los zu sein. Leute laufen umher und scheinen irgendetwas aufzubauen. Irgendwann verstehen wir, dass dies wohl ein Cricketfeld ist, auf dem später ein Spiel stattfindet. Am anderen Ende des Spielfelds sehen wir Pavillons und gucken dort einmal vorbei. „Hamilton Farmer’s Market“ mit frischen Ernteerträgen. Uns zieht es jedoch gleich an einen Stand namens „Rocket Coffee“, wo wir uns Moccachinos holen. Der perfekte Start in den Tag.
Dazu holen wir uns von einem Backwarenstand Türkisches gewürztes Brot.

Da all unsere kleinen elektronischen Helferlein leer sind, sowie die Autobatterien, müssen wir zu einem Campingplatz, da das Aggregat sonst mindestens 10 Stunden am Stück laufen müsste.
Die nächste markierte Stadt auf der etwas zerklüfteten YHA-Karte ist „Waitomo Caves“. Wie es aussieht, gibt es dort ein YHA Hostel oder Campingplatz.
Die eigentlichen Waitomo Caves reizen uns nicht. Man kann sich mit Kletterausrüstung in die Höhle abseilen und dort Glühwürmchen betrachten. Das Abseilen muss nicht unbedingt sein und die Glühwürmchen haben wir schon zuvor gesehen.
Das Beste ist die Beschreibung des Abseilens, da es ähnlich, wie im Deutschen ist: „Night Abseiling“.

Wir schauen dann also beim „Juno Hall“ Backpacker’s stay vorbei und mieten uns einen Stellplatz mit Strom: eine Nacht für 14NZ$ pP.

Ich Sitze gerade am Pool, mit den Füßen im Wasser und schreibe Artikel. Das Wasser ist eiskalt, aber ich geh trotzdem mal eine Runde plantschen 😉

Wir bitten andere Besucher des Campingplatzes, etwas auf unseren Van zu malen oder zu schreiben. Jetzt haben wir „Never eat yellow snow“ in chinesischen Schriftzeichen auf der Seite stehen! Sehr cool.
Zum Mittag gibt es Pizzas aus dem Ofen und abends gibt es Toast mit Käse und Wurst.

Wir wissen noch nicht, was der Morgen bringen wird. Jedenfalls eine Dusche und Strom 🙂

Matamata, Tag 73: Die Hobbitse sind los!

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Eigentlich hatten wir vor, so etwa um 9:00 aufzustehen, aber nachdem wir erst kurz nach 10:00 wach sind, erfahren wir  dass die nächste Tour erst  um 12:00 beginnt. Wir haben also genug Zeit, um in Ruhe zu frühstücken.
Um uns herum hält ein Reisebus nach dem anderen, voll mit Asiaten! Kommen die alle mit auf unsere Tour um 12:00??
Als wir unsere Tickets haben und auf den Bus zum Hobbitdorf warten, sehen wir nur eine Hand voll (nicht-asiatische) Mitreisende. Das wird ja eine gemütliche Tour!

Was nun folgen würde, unterliegt strengster Geheimhaltung und darf unter keinen Umständen an das Licht der Öffentlichkeit gelangen. Jegliches Veröffentlichen von Inhalten über Hobbingen ist derzeit strengstens untersagt und somit kann ich keine Silbe darüber in dieses Blog schreiben. Natürlich gilt das gleiche für Bilder!

Das liegt daran, dass zur Zeit die Vorgeschichte zum Herrn der Ringe („Der Hobbit“) in Neuseeland gefilmt wird. Jedoch ist Peter Jackson, der Regisseur des Films gerade krank und somit ist gerade Drehpause. Ausnahmsweise ist das Hobbitdorf für einen kurzen Zeitraum Besuchern zugänglich, während das Movie-Set filmfertig aufgebaut ist und mehr oder weniger in Benutzung.

Wir hatten jedenfalls eine Menge Spaß und nach der Führung durch das super coole Dörfchen, konnten wir einen Schafscherer bei der Arbeit beobachten.

Sehr interessant, wie geübt er das Scherwerkzeug über das Schaf gleiten lässt und die Wolle nur so daher fliegt.

Danach dürfen wir auch ein paar Babyschafe / Lämmer füttern.

Mit „Gandalf“, dem uralten Bus mit dem wir gekommen sind, werden wir zurück zum Parkplatz gefahren, wo wir uns von Louise und Juliet verabschieden, da sie heute schon weiter nach Rotorua fahren wollen. Wir haben noch Zeit, bis wir so weit nach Süden fahren. Wir gucken uns lieber noch länger in der Gegend um.
Es war so toll mit den Beiden. Gemeinsames Reisen ist 10 mal so schön. Wir werden bestimmt noch einige andere Leute kennenlernen…

Sebastian und ich hatten uns ja bereits vorher überlegt, den Van zu lackieren, oder anderweitig zu verschönern. Da steigern wir uns immer mehr in die Idee rein, einfach den Van zu beschreiben und zu bemalen. Wir kaufen in der Stadt die dicksten Eddings, die wir finden können und schreiben groß auf die Seiten des Vans „Got a pen? Paint me!“ auf die eine – und „Paint me – if you dare!“ auf die andere Seite. Die Idee kam uns zu spät, als dass wir Louise und Juliet hätten draufschreiben lassen können. So ein Mist. Auch Jordan und Julie hätten unseren Van verschönern können, sowie die Leute von der Farm!!
Irgendwer muss ja mal anfangen und so malen wir noch ein bisschen rum und fragen ein paar ältere Passanten, ob sie nicht unseren Van verschönern wollen. Das Ergebnis ist noch nicht überragend, aber die Masse macht’s 😉

Da wir nun wieder auf uns gestellt sind, suchen wir auf der Karte nach dem nächsten markierten Ort: Cambridge. Wie in England, nur etwas anders. Wir kommen einfach nicht drauf, warum dieser Ort markiert war. Hier gibt es einfach gar nichts sehenswertes. Besonders nicht um diese Uhrzeit. Wir malen in der Dunkelheit noch etwas am Van rum und gehen dann früh schlafen, um morgen früh weiter fahren zu können.
Wenigstens ruft keiner die Polizei, weil „Jugendliche einen Van beschmieren“; das Polizeirevier ist zumindest nur 50 Meter die Straße runter.

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